Mittelfeld-Ausfälle beim FC Bayern: Goretzka vor einer 'make or break'-Chance
Von Yannik Möller
Es gab nicht wenige Fans und auch Beobachter, die Leon Goretzka nicht verstanden haben. Obwohl ihm bereits vor der aktuellen Saison mitgeteilt wurde, dass er unter Vincent Kompany wohl kaum noch eine Rolle beim FC Bayern spielen würde, hat er sich ganz bewusst für einen Verbleib entschieden. Möglichkeiten, sich anderen Vereinen anzuschließen, hat es dem Vernehmen nach gegeben.
Der Entschluss von Goretzka, weiterhin zu bleiben, sich anzubieten und um Einsatzzeiten zu kämpfen, hat für entsprechend viel Verwunderung gesorgt. Und bis zuletzt ist dieser Ansatz auch keineswegs aufgegangen. Das muss angesichts von 216 mickrigen Minuten an Einsatzzeit so deutlich festgehalten werden - und dabei sind die 82 Minuten vom 1:0-Sieg über den FC St. Pauli bereits inbegriffen.
Doch jetzt, nach mehreren Monaten, ergibt sich für Goretzka eine große Gelegenheit. Während Aleksandar Pavlovic noch über einige Wochen ausfallen wird, droht nun auch Joao Palhinha eine Zwangspause. Es wird bereits davon ausgegangen, dass der portugiesische Neuzugang auch die hochkarätigen Duell mit Paris Saint-Germain, dem BVB und auch Bayer Leverkusen verpassen wird (90min berichtete).
Goretzka wird diese besondere Chance nutzen müssen
Es ist zwar nicht automatisch in Stein gemeißelt, doch ist es wohl naheliegend und durchaus wahrscheinlich, dass Goretzka durch diesen doppelten Mittelfeld-Ausfall nun eine deutlich prominentere Rolle beim FC Bayern einnehmen wird. So ist es denkbar, dass er mit Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld vor der Abwehr aufspielen darf. Andere Optionen, etwa eine Umstellung mit Konrad Laimer, werden sicherlich auch bedacht werden - sie dürften aber eher unwahrscheinlich sein.
Ein gleich doppelter Vorteil: Goretzka bekommt so nicht nur (vollumfängliche) Einsätze in Aussicht gestellt. Insbesondere in solch wichtigen Spielen hat er die Chance, sich gegenüber Kompany und auch dem Vereinsumfeld neu zu beweisen. Die Frage, ob er das anhand von guten Leistungen schafft, wird maßgeblich auch mit den Resultaten aus diesen Partien zusammenhängen. Immerhin übernimmt das Mittelfeld eine im wahrsten Sinne des Wortes zentrale Rolle bei den Münchenern, deren Spielweise von einer guten Verbindung zwischen Abwehr und Angriff abhängig ist.
Es könnte also durchaus zu einer sogenannten 'Make or break'-Situation kommen: Entweder Goretzka nutzt diese Gelegenheit und spielt sich zurück in den Fokus, sodass er wieder deutlich näher an die Startelf rückt, oder aber er weiß nicht zu überzeugen und der anschließende Wechsel zu Palhinha oder noch etwas später zu Pavlovic wird schneller vorgenommen, als er das Wort Konkurrenzkampf aussprechen kann.
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