Milliarden-Investition bis 2030: UEFA stellt neuen Frauenfußball-Plan vor

Der europäische Verband UEFA hat einen neuen Plan zur Förderung des Frauenfußballs vorgestellt. Bis 2030 will der Verband eine Milliarde Euro investieren.
Nadine Keßler, Frauenfußball-Chefin bei der UEFA, hat große Pläne
Nadine Keßler, Frauenfußball-Chefin bei der UEFA, hat große Pläne / Daniela Porcelli/GettyImages
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Die UEFA hat eine neue Frauenfußball-Strategie namens "Unstoppable" vorgestellt. Die Strategie beinhaltet einen Sechsjahresplan, durch den der europäische Frauenfußball auf ein neues Niveau gehoben werden soll. Ziel der Strategie ist es, dass Fußball 2030 der meistgespielte Teamsport für Frauen und Mädchen in jedem europäischen Land ist. In Deutschland ist das aktuell bereits der Fall.

Außerdem soll die Anzahl an professionellen Ligen in Europa steigen. 2030 solle es sechs komplett professionelle Ligen geben, mit 5000 Profispielerinnen auf dem gesamten Kontinent. Aktuell gibt es 3049 Profispielerinnen, und die englische, spanische, deutsche und italienische Liga haben Profi-Status. Frankreich professionalisiert die Liga aktuell.

Die UEFA-Strategie gibt allerdings keine klare Definition dazu an, was eine komplett professionelle Liga ausmacht. Denn in Deutschland können aktuell noch nicht alle Spielerinnen in der Frauen-Bundesliga vom Fußball leben, und 35 Prozent der Spielerinnen verdienen weniger als 2000 Euro.

Durch die Professionalisierung solle Europa das "Zuhause der Topspielerinnen der Welt" werden, so die UEFA. Frauenfußball solle einen prominenten Platz in der europäischen Sportgemeinschaft bekommen, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Weiteres Ziele ist es, dass Fußball zum nachhaltigsten Frauensport werde und weitere Investitionen anziehen solle.

Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, will die UEFA bis 2030 eine Milliarde Euro investieren. In diese Ausgaben zählen Preisgelder, etwa für die Champions League, mit herein- Ebenso soll Geld an Frauenfußball-Initiativen und an Breitensport-Organisationen verteilt werden sowie in die Transformation der UEFA-Wettbewerbe fließen.

Aktuell wird das Format der Champions League reformiert und ein zweiter Wettbewerb, ähnlich der Europa League bei den Männern, wird ab 2025 eingeführt. Ein weiterer Fokus soll auf der Verbesserung der Bedingungen für die Spielerinnen liegen. Laut der Strategie arbeitet die UEFA daran, einen Spielkalender zu entwickeln, der die Anforderungen eines professionellen Sports erfüllt. In den letzten Jahren hatten viele Spielerinnen die gestiegene Belastung kritisiert.

"Unstoppable" ist die zweite Frauenfußball-Strategie der UEFA, nachdem 2019 "Time for Action" vorgestellt wurde. Ein Ziel damals war es, die Anzahl von aktiven Spielerinnen, die bei der UEFA registriert sind, auf 2,5 Millionen zu steigern. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, aktuell sind es 1,6 Millionen. Die Reichweite der Champions League wurde dagegen seit 2019 stark gesteigert.

Nadine Keßler, frühere Nationalspielerin der DFB-Frauen und UEFA-Direktorin für Frauenfußball zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung: "Dem europäischen Frauenfußball ging es noch nie so gut wie heute. Nationalmannschaften und Vereine sind dank enormer Investitionen, verbesserter Wettbewerbsstrukturen und Tausender neuer professioneller Spielmöglichkeiten auf dem Vormarsch", wird sie zitiert.