"Meine Schuld": Hummels weiter ohne Einsatz für AS-Rom - Fans pfeifen Trainer aus
Von Simon Zimmermann
Seit Anfang September steht Mats Hummels bei der AS Rom unter Vertrag. Zum Einsatz kam der Routinier für die Giallorossi noch nicht. Am Donnerstagabend sollte sich das ändern. Mitten hinein in den vollgepackten Spielplan gab es genug Gründe, um in der Europa League gegen Dynamo Kiew zu rotieren. Sky meldete bereits stunden vor dem Spiel, dass es endlich klappt mit dem Hummels-Debüt. Sogar in der Startelf werde der 35-Jährige stehen.
Dem war nicht so! Stattdessen stand Hummels zum siebten Mal im Spieltagskader - und musste zum siebten Mal ein Spiel 90 Minuten von der Bank aus mit ansehen. Der Eindruck verfestigt sich immer mehr: Der neue Roma-Coach Ivan Juric setzt einfach nicht auf die Dienste des 78-fachen deutschen Nationalspielers. Nach Rom gekommen war Hummels noch, als der Trainer Daniele De Rossi hieß.
Juric betonte vor dem Spiel zwar: "Es sind sieben Spiele in 21 Tagen. Wir müssen anfangen, Spieler einzubinden." Das galt offenbar aber nicht für Hummels. Der Roma-Trainer sei "überzeug, dass er uns noch einen großen Dienst erweisen wird. Er hat die Einstellung eines großen Profis. Ich setze ihn aktuell nicht ein, aber er verpasst nie eine Trainingseinheit. Dass er noch nicht auf dem Platz steht, ist meine Schuld und nicht seine", erklärte er nach dem 1:0-Sieg gegen Kiew.
Die Frage muss aber erlaubt sein: Wann soll Hummels endlich Spielzeit bekommen, wenn nicht in der Europa League inmitten zweier englischer Wochen in Folge? "Es ist meine Verantwortung, ich sehe ihn als Backup für Evan Ndicka, er wird seine Chancen bekommen", betonte der kroatische Trainer.
Der Ex-Frankfurter stand gegen Kiew als Kapitän 90 Minuten auf dem Platz. Ebenso wie seine Innenverteidiger-Kollegen Mario Hermoso und Zeki Çelik, der eigentlich gelernter Rechtsverteidiger ist. Das Juric-System mit einer Dreierkette sollte Hummels eigentlich zugute kommen. Beweisen darf er es bislang aber nicht.
Die Roma-Fans scheinen derweil langsam ungeduldig zu werden. Die Corriere dello Sport berichtete vom Spiel: "Hummels wärmte sich vor dem Spiel mit seinen Mannschaftskameraden auf und verließ dann als Letzter das Feld. Das Olimpico spendete dem Deutschen einen langen und aufrichtigen Applaus. Bei der Verlesung der Aufstellungen gab es für Hummels Applaus. Pfiffe dagegen für Trainer Juric."
Die nächsten Chancen aufs Roma-Debüt gibt es für Hummels am kommenden Sonntag gegen die AC Florenz (20:45 Uhr) und am folgenden Donnerstag im Duell gegen den FC Turin (20:45 Uhr).