Matthäus sieht Konfliktpotenzial beim FC Bayern - und macht Bossen unfairen Vorwurf

Lothar Matthäus sieht dunkle Gewitterwolken über München ziehen. Dies hat unter anderem mit Uli Hoeneß und Thomas Müller zu tun.
Lothar Matthäus sieht Konfliktpotenzial beim FC Bayern.
Lothar Matthäus sieht Konfliktpotenzial beim FC Bayern. / Stuart Franklin/GettyImages
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Der FC Bayern hat mächtig Kohle investiert, um die Verträge von Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies zu verlängern. Damit ist Max Eberl seiner eigentlichen Aufgabe, nämlich den Etat zu verringern, bislang nicht wirklich nachgekommen.

Lothar Matthäus sieht unter anderem aus diesem Grund Konfliktpotenzial beim deutschen Rekordmeister. "Ich glaube, Max Eberl und Uli Hoeneß sprechen nicht alles ab. Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht so ganz stimmen, als sei es nicht so harmonisch in der Führung, wie man es sich in einem Unternehmen wünscht", schilderte der deutsche Rekordnationalspieler der Bild seine Vermutungen.

"In Uli brodelt etwas, das merkt man. Auch, weil er sich Sorgen um die Finanzen macht. Das Festgeldkonto wird immer weniger, damit ist er nicht zufrieden", glaubt Matthäus zu wissen. Dabei bringt er auch eine große Portion an Verständnis für Hoeneß auf. "Das wäre ich auch nicht, wenn ich als Vater Geld verdient hätte und meine Kinder verprassen es", kritisierte Matthäus die Bayern-Führungsetage.

Ein wenig unfair klingen die Worte von Matthäus allerdings schon, wenn man bedenkt, dass Eberl und Co. das Geld keineswegs "verprasst" haben, sondern mit den absoluten Leistungsrägern verlängert haben. Dass sich Alphonso Davies ausgerechnet wenige Wochen danach schwer verletzen sollte, konnte niemand erahnen.

Matthäus warnt wegen Müller: "Thomas ist vielleicht sauer"

Die teuren Verlängerungen der letzten Wochen sollen unter anderem dazu führen, dass Thomas Müller keinen neuen Vertrag mehr in München bekommt. In diesem Zuge sendet Matthäus jedoch eine Warnung an seinen Ex-Verein. "Thomas ist vielleicht sauer, weil ein Gespräch zu wenig stattgefunden hat. Bayern darf es auf keinen Fall verpassen, die Beziehung mit Thomas so zu pflegen, dass er später bereit ist, einen wichtigen Posten im Verein zu übernehmen", so Matthäus.

Sein persönlicher Ratschlag an Müller lautet jedoch, "zwei Jahre in die USA zu gehen und den Horizont zu erweitern". Dies würde seiner Entwicklung dienen und könne ihn "in die Position bringen, danach einen Posten beim FC Bayern zu übernehmen". Es ist ein klares Ziel der Münchner, Müller nach seiner aktiven Laufbahn im Verein zu behalten. Gewissermaßen hat Matthäus aber auch Recht damit, dass von den Bossen Sensibilität gefragt ist, was das Ende seiner Spielerkarriere beim FC Bayern angeht. Müller könnte schon enttäuscht davon sein, gar kein Angebot zur Verlängerung zu erhalten. Dies hatte sich vor wenigen Monaten schließlich noch ganz anders angehört.


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