Matthäus macht drei BVB-Stars richtig rund: "Er gibt dem Verein nichts!"
Von Dominik Hager
Der BVB spielt eine katastrophale Bundesliga-Saison und belegt in der Tabelle nur den zehnten Platz. Viele sehen Nuri Sahin als Hauptschuldigen für das schwache Abschneiden der Dortmunder. Doch auch die Spieler bekommen von einigen Experten ihr Fett weg. Lothar Matthäus zufolge müssten langjährige Führungsspieler endlich konstant Leistung zeigen.
"Ein Julian Brandt ist nach wie vor ein Talent, obwohl er jetzt schon zehn Jahre im Profifußball dabei ist und Turniere mit der deutschen Nationalmannschaft erlebt hat. Da kommt einfach nichts", monierte der deutsche Rekord-Nationalspieler in der Fußballdebatte Sky90. Matthäus hatte Brandt bereits kürzlich in die Pflicht genommen und gefordert, dass er das für den BVB sein müsste, was Wirtz für Leverkusen und Musiala für den FC Bayern ist.
Matthäus kritisiert BVB-Stars: Harte Worte an Bensebaini
Doch nicht nur Brandt beäugt Matthäus aktuell sehr kritisch. "Emre Can ist der Kapitän, er hat mit sich selbst zu kämpfen, wie kann er dann der Mannschaft helfen?", stellte er den 30-Jährigen infrage. Ganz und gar nicht überzeugt ist der Experte zudem von Linksverteidiger Ramy Bensebaini. "Den haben sie bei Gladbach aufgrund der Mentalität weggejagt. In Dortmund spielt er wieder und was gibt er ihnen? Er gibt dem Verein nichts. Er gibt ihnen keinen Mehrwert. Er ist nicht anwesend auf dem Platz", polterte er.
Can, Bensebaini und Brandt sind aber natürlich nur drei von vielen Spielern, die in der laufenden Saison ihr Potenzial nicht abrufen. Immer wieder hat man das Gefühl, als würden sich die Profis hinter der Verletzungsproblematik und Trainer Sahin verstecken. Matthäus zufolge kann es so jedenfalls nicht weitergehen.
"Ich muss auf dem Platz auch selbst mal Entscheidungen treffen", nahm er die BVB-Stars in die Pflicht. "Er gibt die Marschroute vor, aber ich kann nicht alles machen, was der Trainer sagt. Er kann nicht jede Aktion auf dem Spielfeld vorgeben", nahm er Sahin ein wenig aus der Schusslinie.
Matthäus stellt sich hinter Sabitzer und Groß: Indirekte Kritik an Sahin
Zudem nahm Matthäus mit Marcel Sabitzer und Pascal Groß kriselnde Spieler in Schutz und kritisierte indirekt dann doch den Coach. "Sabitzer wird falsch eingesetzt. Groß spielt nicht da, wo er bei Brighton gespielt hat" merkte er an. Solchen erfahrenen Kräften müsse man als Trainer "das Vertrauen geben", jedoch sei dies nicht zu erkennen. "Groß spielt mal, mal spielt er nicht. Mal spielt er rechter Verteidiger, mal auf der Sechs", gab er zu bedenken.
Zwar waren derartige Maßnahmen auch aufgrund der zahlreichen Verletzungen fast unvermeidlich, jedoch müsste die Qualität noch immer locker reichen, um deutlich besser dazustehen. "Natürlich hat sich der ein oder andere verletzt, aber diese Spieler haben doch eine Qualität, die nicht nur das Erreichen der Champions League als Ziel bedeuten kann", schilderte Matthäus. Das Minimum müsse sein, "unter den ersten Vier" zu stehen.
Für den BVB ist es wohl von VorteIl, dass zunächst mit dem Match in Bologna eine Champions-League-Partie ansteht. In der Königsklasse läuft es für die Schwarz-Gelben wie schon in der Vorsaison wesentlich besser. "Vielleicht sollten sie vor den Bundesliga-Spielen mal die Champions-League-Hymne spielen - vielleicht klappt es dann", scherzte Matthäus. So wirklich glauben mag er an eine schnelle Wende beim BVB aber nicht. "Die letzten Auftritte geben wenig Hoffnung, aber ich wünsche es ihnen", führte er aus.
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