Lothar Matthäus verrät den größten Fehler von Nuri Sahin
Von Jan Kupitz
Der BVB hat durch den 3:1-Sieg in Wolfsburg einen halbwegs versöhnlichen Jahres-Abschluss hinbekommen und überwintert in der Bundesliga auf Rang sechs. Dass man bei den Schwarzgelben bis zum letzten Spiel des Jahres auf den ersten Auswärtssieg in der Liga warten musste, spiegelt jedoch ganz gut wider, wie holprig das erste Halbjahr unter Nuri Sahin teilweise lief.
"Dieser Sieg vor der Pause ist enorm wichtig, da der Verein weiß, wie viele Punkte in den letzten Monaten unnötig liegen gelassen wurde. So geht man nun wenigstens mit einem guten Gefühl in die Winterpause. Mit der Hinrunde kann der BVB aber natürlich nicht zufrieden sein", betonte auch TV-Experte Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Wie schon in den vergangenen Jahren lasse der BVB unter Sahin ebenfalls die Konstanz vermissen, so Matthäus. Der deutsche Rekordnationalspieler glaubt aber, dass der Deutsch-Türke der richtige Mann ist: "Der Klub hatte sich vor der Saison bewusst für einen jungen Trainer entschieden. Selbst wenn Dortmund in Wolfsburg verloren hätte und als Elfter in die Winterpause gegangen wäre, hätte die Borussia an Sahin festhalten müssen. Es wurde sich gemeinsam für diesen Weg entschieden und dann muss man diese Entscheidung auch durchziehen."
"Sahin hat zu viele Spieler mitnehmen wollen"
Laut Matthäus musste man beim BVB mit den Schwankungen rechnen, die unter einem erfahreneren Trainer womöglich nicht passiert wären. Der Experte hat vor allem einen Fehler von Sahin ausgemacht, der dazu führte, dass Dortmund immer wieder Punkte liegen gelassen hat: "Sahin hat von Anfang an zu viele Spieler mitnehmen wollen. Er hat jedem Spieler die Chance geben wollen. Es wurde zu viel gewechselt, die Klarheit für die Spieler hat sowohl in der Defensive als auch im Mittelfeld gefehlt. So gab es zu Beginn Verunsicherung und zu wenig Stabilität." Dies sei bei einem jungen Trainer jedoch "eine normale Entwicklung".
Für die ersten beiden Plätze wird es in dieser Saison nicht mehr reichen, glaubt Matthäus. Die Champions League sei trotz der desaströsen Auswärtsbilanz aber drin, da der BVB das Glück habe, "dass auch andere Klubs wie Leipzig nicht top performt haben". "Somit sind die Champions-League-Plätze in Schlagdistanz. Und für Dortmund ist die Qualifikation für die Königsklasse natürlich das Minimalziel."
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