Lothar Matthäus spricht Klartext in der Causa Kimmich
Von Jan Kupitz

Joshua Kimmich dominiert derzeit die Schlagzeilen beim FC Bayern, da er sich mit der Entscheidungsfindung zu seiner Zukunft nach dem Geschmack der Vereinsbosse zu viel Zeit lässt. Auch Lothar Matthäus fordert ein Ende des Pokerspiels: "Kimmich muss sich entscheiden. Es gibt kein Grau mehr, sondern nur noch Schwarz oder Weiß. Man hat Kimmich Zeit gegeben, aber irgendwann reißt der Geduldsfaden", so der Experte in seiner Sky-Kolumne.
"Seit ich den FC Bayern kenne, hat man selten auf Spieler so lange gewartet wie jetzt auf Kimmich", zeigte Matthäus auf. "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, eine Entscheidung zu treffen. Ich weiß nicht, worauf Kimmich noch wartet, um welche Kleinigkeiten es geht."
Laut Matthäus gebe es keinen anderen Verein auf der Welt, "der ihm mehr Perspektive bieten kann als der FC Bayern". Dass Kimmich aufgrund der jüngeren Vergangenheit, als er nicht immer die unbedingte Unterstützung von allen Verantwortlichen erfuhr, verstimmt ist, glaubt der Experte nicht. Denn sollte es wirklich daran hängen, "hätte man es schon vor zwei Monaten sagen können", so Matthäus. "Das sind alte Kamellen, die erledigt sein sollten. Vielleicht ist es die Signing Fee, die Spieler sprechen ja untereinander, und dann geht es auch um Eitelkeiten."
Sollte Kimmich beim FC Bayern bleiben wollen, dann wäre für Matthäus der perfekte Zeitpunkt, die Einigung noch vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Leverkusen zu vollziehen: "So könnte man noch die letzten Motivationsprozente herauskitzeln." Andererseits würde es "sehr viel Unruhe in den Verein bringen, sollte er sich jetzt gegen den FC Bayern entscheiden. Diese Entscheidung würde er sich sicher bis nach den Spielen gegen Leverkusen aufheben."
Bei einem Kimmich-Abschied würde Matthäus sogar darauf verzichten, einen neuen Spieler für das defensive Mittelfeld zu verpflichten: "Ich glaube nicht, dass Bayern auf Kimmichs Position nachlegen müsste, denn sie haben fünf Spieler, die in der kommenden Saison auf der Doppelsechs spielen können: Pavlovic, Bischof, Goretzka, Palhinha und auch Laimer."
Viel eher glaubt der Rekordnationalspieler, dass dann alle verfügbaren Ressourcen in einen Transfer von Florian Wirtz gesteckt werden: "Das Gesamtpaket für Kimmich bewegt sich im dreistelligen Millionenbereich. 100 Millionen weniger für Kimmich könnten auf der anderen Seite 100 Millionen mehr für einen möglichen Transfer von Florian Wirtz bedeuten."
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