Kurioser Grund: Warum Bayern-Neuzugang Bischof nicht in Hoffenheim verlängerte
Von Dominik Hager
Der ablösefreie Wechsel von Tom Bischof zum FC Bayern ist für die TSG Hoffenheim natürlich ein absolutes Ärgernis. Der Vertrag des Mittelfeld-Talentes läuft im kommenden Sommer aus, weshalb die Münchner kostenlos zuschlagen konnten. Dazu hätte es aus TSG-Sicht aber nicht unbedingt kommen müssen.
Gemäß kicker-Informationen waren sich die Vertreter von Bischof mit dem damaligen Sportgeschäftsführer Alexander Rosen in den Kernaspekten schon über eine Vertragsverlängerung einig. Sowohl in Sachen Gehalt, Laufzeit und Ausstiegsszenarien wurden Übereinstimmungen getroffen. Lediglich eine Zusatzklausel verhinderte eine endgültige Einigung. Diese umfasste dem Bericht zufolge eine Startelf-Garantie für eine bestimmte Anzahl an Spielen. Unklar ist jedoch, um wie viele Matches es sich dabei handeln sollte. Zur Debatte standen wohl fünf Spiele oder auch etwas mehr.
Rosen soll eine Startelf-Klausel jedoch abgelehnt haben, woraufhin die Vertragsgespräche scheiterten. Im Nachhinein betrachtet ist das für die TSG enorm ärgerlich, weil Bischof in der laufenden Saison bereits 24 Pflichtspiel-Starteinsätze gefeiert hat. Einen Nachteil hätte es für Hoffenheim durch die Klausel also wohl gar nicht gegeben. Stattdessen müssen die Hoffenheimer auf eine möglicherweise dicke Ablöse verzichten. Dass derartiges möglich ist, hat der Verein zuletzt bei Christoph Baumgartner und Maximilian Beier gesehen, die zusammen rund 60 Millionen Euro eingebracht haben.
Hat Hoffenheim die Bischof-Situation falsch eingeschätzt?
Gewissermaßen muss man aber auch die Haltung von Rosen verstehen. Startelfeinsätze müssen eben eigentlich immer das Resultat von guten Leistungen im Training sein. Eine Garantie könnte dazu führen, dass der betroffene Spieler nicht mehr alles aus sich herausholt und auch im Team angesichts der Ungleichbehandlung Missstimmung aufkommt.
Sollte das ganze Vertragskonstrukt aber tatsächlich an fünf Pflichtspielen von Beginn an gescheitert sein, wirkt das schon ein wenig unglücklich. "Es gab bereits im vergangenen Jahr erste Gespräche mit der damaligen Sportlichen Leitung, da sind wir uns aber nicht einig geworden und haben es erst einmal dabei belassen", hatte Bischof im letzten Herbst gegenüber dem kicker geschildert. Dies deutet zumindest darauf hin, dass die TSG die Bischof-Situation nicht ernst genug genommen hat. Bei einem deutschen Top-Talent, das seit dem siebten Lebensjahr für den Verein spielt und im Alter von 16 Jahren bei den Profis debütierte, ziemlich unverständlich. Rückblickend kann man sagen: ein teurer Fehler!
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