Enthüllt: Köln-Trainer Struber verstieß gegen Vertragsklausel

Gerhard Struber hat den 1. FC Köln mit einem neuen System auf die Siegerstraße zurückgebracht. Doch dafür verstieß der Österreicher gegen eine Vertragsklausel.
Gerhard Struber hat den 1. FC Köln zurück auf die Siegerstraße gebracht
Gerhard Struber hat den 1. FC Köln zurück auf die Siegerstraße gebracht / Lars Baron/GettyImages
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Mit drei 1:0-Siegen in Folge mischt der 1. FC Köln plötzlich wieder im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga mit. Auch wenn die Auftritte der Geißböcke im Vergleich zum Saisonbeginn kaum noch spannende Unterhaltung bieten, führt der defensivere und stabilere Ansatz zu mehr Erfolgen.

Bekanntermaßen stellte Trainer Gerhard Struber auf eine Dreier- bzw Fünferkette um und warf somit die offensive Spielidee über den Haufen, um mehr defensive Stabilität zu erreichen. Auch wenn ihm die jüngste Ausbeute Recht gibt, wurde der Österreicher im Sommer eigentlich für einen anderen Fußball verpflichtet.

Wie die Sport Bild berichtet, hat Struber mit seiner taktischen Umstellung sogar gegen eine Vertragsklausel verstoßen. Mit seiner Unterschrift soll er sich zur offensiven Spielidee der Kölner verpflichtet haben, die Geschäftsführer Christian Keller mit Ausbildungs-Koordinator Matthias Borst zur Leitlinie für den ganzen Verein entwickelte.

Doch anders als die Jugend- und Frauenteams spielt die erste Mannschaft inzwischen nicht mehr mit der offensiven Ausrichtung, dient mit den wenigen Torchancen und seltenen Pressing-Aktionen streng genommen sogar eher als schlechtes Vorbild.

"In unserer Spielidee sind Spielprinzipien definiert, die wir als 1. FC Köln in den unterschiedlichen Spielphasen [beispielsweise mit oder gegen den Ball] auftreten wollen. Diese Prinzipien wollen wir so oft und so gut wie möglich auf den Platz bringen", erklärt Keller.

Eine "verbindliche Grundordnung" sei zwar nicht vorgegeben, die Dreierkette also grundsätzlich kein Problem, solange das Tempo und die Torgefahr dadurch nicht abnehmen. "Ein neuer Trainer wird entlang der Spielidee rekrutiert, ist dann aber selbstverständlich frei in der Wahl seiner Grundordnung sowie des Matchplans, also der konkreten Justierung der Spielprinzipien auf den kommenden Gegner", führt Keller aus.

Als Faustregel soll die Spielidee in sechs von zehn Spielen erfolgreich umgesetzt werden. In den vergangenen Wochen klappte das höchstens beim 3:0-Pokalerfolg gegen Bundesligist Holstein Kiel Ende Oktober. Ob Struber für die Vorgabe von Keller und Co. schon am Samstag (13 Uhr) gegen Hannover wieder offensiver spielen lässt und damit den Erfolg der Mannschaft riskiert, ist eher unwahrscheinlich.


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