Irre Köln-Dominanz: Die Zweitliga-Tabelle seit Strubers System-Umstellung

Der 1. FC Köln geht auch dank einer Systemumstellung als Tabellenführer der 2. Liga in die Rückrunde. Hätte Trainer Gerhard Struber schon früher auf seine Erfolgs-Taktik gesetzt, wäre der Vorsprung wohl deutlich klarer gewesen.
Gerhard Struber
Gerhard Struber / Pau Barrena/GettyImages
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Für den 1. FC Köln war der Start in der 2. Liga holprig: Zwar überzeugten die Geißböcke nach dem Abstieg von Beginn an mit ihrem offensiven Spielstil, doch die Ergebnisse ließen zu wünschen übrig. In Erinnerung bleiben Spiele wie das 1:2 gegen Magdeburg, bei dem sich die Kölner trotz klarer Dominanz geschlagen geben mussten, oder das 4:4 gegen den Karlsruher SC.

Spätestens nach den beiden Niederlagen gegen Darmstadt (1:5) und Paderborn (1:2) nach der Länderspielpause im Oktober kippte die Stimmung dann endgültig, denn trotz der immer wieder gezeigten Qualitäten in der Offensive deutete vieles auf eine Saison im Tabellenmittelfeld hin, was beim ambitionierten Traditionsverein wohl niemanden zufriedengestellt hätte.

Doch dann hatte Trainer Gerhard Struber eine Idee, die nicht nur die Ergebnisse, sondern wohl auch den Job des Österreichers rettete.

Um die Stabilität in der Defensive zu erhöhen, löste Struber seine Viererkette auf und ließ ab dem Pokalspiel gegen Holstein Kiel mit einer Dreierkette bestehend aus Timo Hübers, Julian Pauli und Dominique Heintz spielen und traf zudem die in vielen Augen unpopuläre Entscheidung, den talentierten Torhüter Jonas Urbig durch den erfahrenen Marvin Schwäbe zu ersetzen. Die beiden Außenverteidiger Leart Pacarada und Jan Thielmann agierten von nun an als Schienenspieler und bekamen mehr Freiheiten im Spiel nach vorne.

Die Umstellung fruchtete auf Anhieb und der Effzeh war nicht nur im Pokal gegen Kiel (3:0) und später gegen die Hertha (2:1 n.V.) erfolgreich, sondern auch in der Liga. Seit Strubers Systemwechsel am 11. Spieltag haben die Kölner bis auf das 2:2 gegen Hannover 96 alle Spiele gewonnen und sich überraschend die Herbstmeisterschaft gesichert. Auch wenn der Vorsprung auf die Konkurrenz vor dem Rückrundenstart am Samstag (20:30 Uhr) gegen den Hamburger SV hauchdünn ist, konnten die Domstädter mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.

Unsere Formtabelle der 2. Liga lässt den Schluss zu, dass der Vorsprung der Kölner wohl deutlich komfortabler wäre, hätte sich Struber früher für sein Erfolgssystem entschieden.

Die Tabelle der 2. Liga seit Strubers Systemumstellung:

Platz/Team

Punkte

Tordifferenz

1. Köln

19

+7

2. Darmstadt

14

+10

3. Schalke

12

+4

4. Magdeburg

12

+3

5. Elversberg

12

+2

6. Lautern

11

+1

7. HSV

10

+5

8. Karlsruhe

10

-1

9. Paderborn

9

0

10. Münster

9

0

11. Hannover

8

-2

12. Regensburg

7

-4

13. Fürth

7

-9

14. Düsseldorf

6

-1

15. Ulm

6

-1

16. Nürnberg

6

-3

17. Hertha

5

-3

18. Braunschweig

5

-8


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