Köln dank Struber im Aufwind: Wie er Sportchef Keller dreimal überstimmte

Der 1. FC Köln hat sich mit drei Siegen in Folge wieder aus der Krise befreit. Dabei musste Trainer Gerhard Struber einige Umstellungen vornehmen, die dem eigentlichen Plan von Geschäftsführer Christian Keller widersprachen.
Führte den Effzeh wieder aus der Krise: Gerhard Struber
Führte den Effzeh wieder aus der Krise: Gerhard Struber / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Die letzte Länderspielpause des Jahres kann der 1. FC Köln deutlich entspannter angehen als lange Zeit angenommen. Mit zuletzt drei 1:0-Siegen gegen Holstein Kiel, Hertha BSC und Greuther Fürth haben die Geißböcke in die Erfolgsspur zurückgefunden. Dass sich die Aufstiegsplätze wieder in Reichweite befinden, liegt vor allem an Trainer Gerhard Struber.

Der Österreicher, der bis Ende Oktober noch stark in der Kritik stand, nahm mehrere wichtige Veränderungen in seiner Mannschaft vor, die zum Erfolg führten. Im Tor setzte er zuletzt wieder auf Marvin Schwäbe, der im Sommer nach der Leihrückkehr von Jonas Urbig auf die Bank gesetzt wurde. Laut Bild traf Struber die Entscheidung für den Torwart-Tausch alleine, nachdem Geschäftsführer Christian Keller im Sommer noch vor der Ankunft des neuen Trainers Urbig zur neuen Nummer eins ernannt hatte.

Auch beim Spielsystem widersetzte sich Struber dem eigentlichen Plan von Keller. Der Sportchef rief laut dem Bericht eine Spielidee ins Leben, die von allen Effzeh-Trainern, einschließlich der Jugend, umgesetzt werden sollte. Der offensive Spielstil führte in der ersten Mannschaft aber zu zu vielen Gegentoren, weshalb Struber auf eine Dreierkette umstellte. Das Resultat: Weniger Spektakel, dafür mehr Kontrolle und vor allem Punkte.

Zudem soll Keller davon überzeugt gewesen sein, dass Stürmer wie Steffen Tigges, Sargis Adamyan und Florian Dietz in der 2. Liga endlich aufblühen würden. Die fehlende Qualität der drei Stürmer machte sich aber auch im Unterhaus bemerkbar, weshalb Struber inzwischen weniger auf das Trio setzt. Beim Heimsieg gegen Fürth am vergangenen Wochenende saßen alle drei nicht einmal auf der Bank.

Bleibt abzuwarten, ob das Verhältnis zwischen Struber und Keller von den drei großen Änderungen des Österreichers nun negativ beeinflusst wird. Dass der Sportchef seine Fehler eingesteht, ist nicht zwingend zu erwarten.


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