Kimmich-Abschied? Dieser PL-Star sollte jetzt beim FC Bayern auf dem Zettel stehen
Von Oliver Helbig

Eigentlich galt die Vertragsverlängerung von Joshua Kimmich beim FC Bayern München als so gut wie sicher, doch plötzlich überschlagen sich die Meldungen rund um den Mittelfeldstar des deutschen Rekordmeisters.
Die Münchner haben offenbar ihr Vertragsangebot an Kimmich zurückgezogen und die Zukunft des 30-Jährigen scheint plötzlich wieder völlig in den Sternen zu stehen. Dass sich die Wege zwischen Kimmich und den Bayern im Sommer trennen, ist wieder deutlich realistischer geworden. Sollte dies der Fall sein, muss sich der FCB um einen Nachfolger für den Mittelfeldmotor kümmern und dürfte dabei vor allem einen Spieler ins Auge fassen, der in der englischen Premier League bewiesen hat, dass er über großes Potenzial verfügt.
Vitaly Janelt wechselte im Oktober 2020 zum FC Brentford und hat seitdem eine steile Karriere hingelegt. Den Sprung zum Profi schaffte Janelt, der die Jugendmannschaften des Hamburger SV und von RB Leipzig durchlief, einst beim VfL Bochum, doch der große Durchbruch gelang ihm nicht in der Bundesliga, sondern auf der Insel, wo der gebürtige Hamburger seinen Marktwert seitdem von 600.000 Euro auf stolze 22 Millionen Euro katapultierte und damit zum derzeit zweitteuersten Mittelfeldspieler seines Vereins avancierte.
Janelt gilt als einer der absoluten Leistungsträger bei den Bees und ist auch bei den Fans des derzeitigen Tabellenelften der Premier League sehr beliebt. Der defensive Mittelfeldspieler absolvierte bisher 190 Pflichtspiele für Brentford und steuerte dabei 13 Tore und elf Vorlagen zum Erfolg seines Klubs bei. Auch innerhalb des Vereins genießt Janelt großes Ansehen, führte das Team bereits einige Male als Kapitän aufs Feld. Zudem wurde der 26-Jährige bei Brentford zum Player of the Year gewählt. "Vitaly ist der Klebstoff, der jeden besser macht. Er hört nie auf zu rennen, ist ein Anführer und extrem wichtig", schwärmte Brentford-Coach Thomas Frank über seinen Schützling. "Vitaly war in den vier Spielzeiten, die er hier verbracht hat, enorm wichtig für uns. Er hat einen großen Einfluss auf unseren Erfolg gehabt", so der Däne weiter über seinen Mittelfeldstar.
Janelt ist in deutschen Fußballkreisen unter Fans vielleicht (noch) nicht so bekannt, aber seine Leistungen sprechen für ihn. Viele Scouts sehen bei ihm keine nennenswerten Schwächen. Zu den Stärken des 1,84 Meter großen Janelt zählen seine Physis, sein hingebungsvoller Einsatz auf dem Platz, seine Zweikampfstärke und Ausdauer sowie sein gefürchteter Distanzschuss mit dem linken Hammer. Was Janelt für die Bayern aber besonders interessant machen dürfte, ist seine Stärke im Pressing, die auf der berühmten RB-Schule basieren dürfte. Bayern-Trainer Kompany lässt die Münchner bekanntlich sehr offensiv agieren und inszeniert daher immer wieder Pressingsituationen in der gegnerischen Hälfte. Janelt würde diese Spielweise perfekt ergänzen.
Auch im Spielaufbau ist Janelt eine verlässliche Größe. 85 Prozent seiner Pässe finden den Mitspieler - ein beeindruckender Wert für einen Spieler, der in der vermeintlich besten Liga der Welt ein unglaublich hohes Tempo gehen muss und regelmäßig gegen Weltstars spielt. Kimmichs Wert liegt hier bei 93 Prozent. 52 Prozent seiner Zweikämpfe am Boden gewinnt Janelt. In der Luft sind es 58 Prozent. Ebenfalls starke Werte für die Premier League. Dabei agiert Janelt äußerst fair. Nur 21 Fouls beging der ehemalige U21-Nationalspieler Deutschlands bisher in der laufenden PL-Saison. Im Vergleich dazu kann Kimmich zwar bessere Werte vorweisen, gewann 64 Prozent seiner Zweikämpfe am Boden und 60 Prozent in der Luft - allerdings ist zu beachten, dass die Münchner in Deutschland eine Vormachtstellung genießen und oft drückend überlegen sind, während Janelt bei einem Mittelfeldklub der Premier League spielt.
Janelt wäre eine kostengünstige Lösung
Der FC Bayern sollte Vitaly Janelt neben ein paar anderen Akteuren unbedingt auf die Liste der potenziellen Kimmich-Nachfolger setzen und sich intensiv mit dem Deutschen beschäftigen. Dessen Vertrag beim FC Brentford läuft im Sommer 2026 aus, was den Münchnern bei möglichen Vertragsverhandlungen entgegenkommen könnte - nicht unwichtig angesichts des Sparkurses an der Säbener Straße. Janelt hat vielleicht noch nicht das Niveau eines Joshua Kimmich, aber das Potenzial für weitere Entwicklung ist gegeben. Zudem kommt Janelt mit derzeit 26 Jahren jetzt ins beste Fußballeralter.
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