Keller verrät: Darum platzte Kölns großer Sturm-Transfer
Von Franz Krafczyk

Als der 1. FC Köln im Winter nach der abgelaufenen Registrierungssperre wieder Transfers tätigen durfte, waren die Hoffnungen bei den Fans groß. Die Anhänger blickten dabei vor allem auf die Stürmersuche, die mit dem Transfer von Imad Rondic endete. Allerdings war der Bosnier, für 1,5 Millionen Euro vom polnischen Erstligisten Widzew Lodz kam, offenbar nicht die Wunschlösung der Geißböcke.
Wie Christian Keller im kicker-Interview andeutet, standen ganz oben auf der Wunschliste andere Namen. "Als im Sommer 2024 das Transferfenster schloss, war quasi niemand mehr aus unserem ursprünglichen Schattenkader verfügbar, sondern nahezu alle waren inzwischen gewechselt. Das ist normal, so ist das Geschäft. Die anderthalb Jahre Vorlaufzeit bringen kaum einen Vorteil. Also stellt man den Schattenkader neu zusammen", verrät der Sport-Geschäftsführer.
Auch in den Medien kursierten vor dem Rondic-Transfer andere Namen, unter anderem Ivan Prtajin von Union Berlin oder das dänische Talent Luca Kjerrumgaard. "Wir waren im Herbst 2024 wieder gut vorbereitet und uns schon zu diesem Zeitpunkt mit Spielern einig, aber zu einem erfolgreichen Transfer gehört auch der abgebende Klub. Wenn wir einen Spieler holen wollen, uns mit ihm einig sind, der abgebende Verein jedoch bis zum Schluss konstant zehn Millionen Euro Ablöse fordert, ist das für den 1. FC Köln nicht leistbar", spricht Keller mutmaßlich die zähen Verhandlungen mit Odense BK über einen Kjerrumgaard-Transfer an.
Bei Prtajin scheiterte es derweil nicht am Geld, sondern an der Situation rund um Union Berlin, da ausgerechnet der Kölner Ex-Trainer Steffen Baumgart dem vorherigen Dauerreservisten wieder Chancen einräumte. "Wenn wir jemanden holen wollen, sich alle einig sind, dann aber der Trainer beim abgebenden Club wechselt und der neue sagt, wir behalten erst mal alle Leute zusammen, dann ändern sich kurzfristig die Umstände. Das ist okay, auf solche Effekte muss man vorbereitet sein. Aber man kann sie nicht Jahre im Voraus planen", so Keller.
Obwohl Rondic nach sechs Einsätzen für den Effzeh noch auf sein erstes Tor wartet, ist Keller mit den bisherigen Leistungen des 26-Jährigen zufrieden: "Imad gibt uns im Sturm zusätzliche Möglichkeiten in der Breite. Dass er ein Spieler mit einer gewissen Qualität ist, hat er gegen Darmstadt gezeigt", lobt der Geschäftsführer und nimmt vor allem Rondics Mitspieler in die Pflicht: "Imad kommt aber sicher noch mal anders zur Geltung, wenn wir es schaffen, spieldominanter aufzutreten, und er seine Qualitäten als Strafraumspieler besser ausspielen kann. In diese Situationen müssen wir ihn häufiger bringen."
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