"Keiner ist so cool wie Harry Kane": Sieben Erkenntnisse zum Bayern-Sieg gegen Augsburg
Von Dominik Hager
Der FC Bayern eilt in der Bundesliga von Sieg zu Sieg. Die Münchner haben nach dem 3:0-Erfolg gegen den FC Augsburg 29 von 33 möglichen Punkten auf dem Konto. Damit beträgt der Vorsprung in der Tabelle zumindest vorläufig acht Punkte. Zwar mussten sich die Männer von Vincent Kompany gegen defensive Gäste lange gedulden, jedoch machte sich der betriebene Aufwand bezahlt.
Wir werfen einen Blick über sieben Erkenntnisse aus dem Erfolg im bayerischen Derby.
1. Der FC Bayern gewinnt auch die zähen Matches
Trotz der frostigen Temperaturen, einer Augsburger Mannschaft, die im eigenen Sechzehner den Bus geparkt hat und einem eigenen stotternden Offensiv-Motor, stehen am Ende wieder drei Punkte als Resultat. Genau diese zähen und undankbaren Spielen muss man gewinnen, um am Ende auch den Meistertitel einzufahren. Dies gelang den Bayern zuletzt schon gegen St. Pauli und nun eben auch gegen Augsburg. Das ganz große Feuerwerk lässt sich nicht an jedem Wochenende abfackeln. Wichtig ist nur, dass die Spiele am Ende gewonnen werden. So kann kein Bundesligist den Bayern in der Endabrechnung gefährlich werden.
2. Das Abwehrbollwerk steht
Das 1:4 gegen den FC Barcelona hat definitiv etwas mit der Bayern-Defensive gemacht. Die Münchner haben auch im sechsten Pflichtspiel nach der herben Pleite hinten die Null gehalten. Wie so oft, geriet der FCB dabei nicht mal ansatzweise in Bedrängnis. Kim und Upamecano räumten hinten auf, was aufzuräumen war, mussten sich gegen Augsburg aber auch kein Bein ausreißen. Die Abwehrarbeit klappt im Kollektiv sehr gut. Das Team zeigt hier insbesondere im Vergleich zu den Vorjahren eine ganz neue Qualität. Vor der Kompany-Zeit kam es immer wieder zu eigentlich dominanten Spielen, die den Münchnern aber dann doch noch entglitten sind. Dies scheint sich geändert zu haben.
3. Bayern ohne Pavlovic offensiv mit Mühe
Trotz des klaren Resultats muss festgehalten werden, dass der Sieg nur mit Mühe zustande gekommen ist. Die Bayern zeigten sich absolut dominant, hatten 80 Prozent Ballbesitz und 33:2 Torschüsse. Dennoch war es bis zur Nachspielzeit nur das unglückliche Handspiel von Mads Pedersen, das für die Führung der Münchner verantwortlich war. Ähnlich zäh waren in den vergangenen Wochen schon mehrere Matches. Es ist deutlich zu sehen, dass sich die Roten im Spiel mit dem Ball ohne Aleksandar Pavlovic deutlich schwerer tun. Es fehlt im Aufbauspiel einfach der Akteur, der das Spiel mal mit schnellen und vertikalen Pässen sowie überraschenden Bewegungen beschleunigen kann. Das 3:0-Ergebnis soll darüber nicht hinwegtäuschen.
4. Keiner ist so cool wie Harry Kane
Harry Kane war zwar gegen den FC Augsburg in Durchgang eins überhaupt nicht zu sehen, am Ende aber mal wieder der klare Matchwinner. Der Engländer erzielte zwei von drei Tore per Elfmeter, jedoch unterstrich er damit auch wieder seine besondere Qualität vom Punkt. Kane hat inzwischen 25 Elfmeter in Serie verwandelt, was ein unfassbarer Wert ist. Der Goalgetter ist einfach derart eiskalt, dagegen waren die Temperaturen in der Allianz Arena fast schon vergleichbar mit der Sahara.
5. Leon Goretzka nutzt seine Chance
Zwar soll Leon Goretzka laut Angaben von Sky nun doch einen Abgang ins Auge gefasst haben, jedoch muss man festhalten, dass er seine Chance gegen Augsburg genutzt hat. Der 29-Jährige spielte einen echten Sahne-Pass vor dem 3:0 von Harry Kane, den man in der Form von ihm auch noch nicht so oft gesehen hat. Auch darüber hinaus strahlte Goretzka Zweikampfstärke aus und setzte in der Offensive immer wieder Akzente.
6. Alles geht über Jamal Musiala
Zwar blieb Jamal Musiala ohne Torbeteiligung, jedoch war seine Leistung einmal mehr bemerkenswert. In einem über lange Zeit statischen Bayern-Spiel war der 21-Jährige der einzige Akteur, der mit seinen Dribblings und Zuspielen kreative Momente erzeugen konnte. Musiala war der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive und insgesamt an 13 Schüssen direkt beteiligt. Zudem bestritt Musiala mit 16 Zweikämpfen die meisten seines Teams und gewann davon auch über die Hälfte.
7. Flügelstürmer offenbaren Defizite
So wirklich konstant liefert aktuell keiner der offensiven Außen ab. Michael Olise hat die Form aus der Saison-Anfangsphase ein wenig verloren und war über lange Zeit kein wirklicher Faktor. Generell gestaltete sich das Spiel über lange Zeit ziemlich linkslastig. Erst in Durchgang zwei taute der Franzose ein wenig auf, wurde aber auch nie so richtig gefährlich. Kingsley Coman hingegen war in Durchgang eins aktiver, offenbarte bei seinen Flanken aber einmal mehr ziemliche Defizite. Gefährliche Abschlüsse suchte man zudem vergeblich. Insbesondere in Spielen, in denen das gegnerische Team so tief steht, müssten von den Flügelspielern zwingendere Aktionen kommen. Der eingewechselte Serge Gnabry hat diese Aufgabe besser erfüllt, wohingegen Leroy Sané eher blass blieb.
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