Kein neuer Verteidiger, keine Winter-Transfers: Bonhof verteidigt Gladbachs Vorgehen
Von Jan Kupitz
Auf dem Transfermarkt hat sich Borussia Mönchengladbach in den letzten Jahren nicht immer mit Ruhm bekleckert. Tomas Cvancara und Nathan Ngoumou wurden für über 18 Millionen Euro verpflichtet, zünden aber noch nicht. Zudem sollte die Defensive erweitert werden - doch auch hier ist trotz Ankündigung nichts geschehen.
Die allgemeine Kritik am Vorgehen der Fohlen weist Rainer Bonhof im Gespräch mit der RP jedoch zurück.
"Vielleicht sollte man einfach mal das, was man hat, positiv sehen. Nico Elvedi, Ko Itakura, Steve Lainer und Joe Scally sind alle Nationalspieler. Luca Netz spielt in der U21, Fabio Chiarodia für Italien. Gerade macht Lukas Ullrich seine ersten Schritte auf der großen Bühne", verteidigte Bonhof die Entscheidung, im Sommer keinen neuen Verteidiger an Land zu ziehen.
Viel lieber wies der Gladbach-Präsident dafür auf die Volltreffer hin, die Gladbach natürlich auch gelandet hat: "Kevin Stöger ist Nationalspieler geworden, Tim Kleindienst auch - um diesen Transfer beneiden uns sicher viele Klubs. Philipp Sander ist ein richtig guter Fußballer und ein toller Typ. Unser Rocco Reitz war im DFB-Training, Robin Hack hat dran geschnuppert. Franck Honorat hat sich toll entwickelt. Insgesamt haben wir im Kader immer etwas zu tun, aber aktuell auch eine gute Struktur im Team."
Bei Cvancara und Ngoumou gab der 72-Jährige zu, dass man sich "vielleicht etwas mehr erhofft" habe. "Aber beide waren immer wieder verletzt, das darf man nicht vergessen", betonte er. "Das nagt an den Jungs. Da kommt man nicht in den Rhythmus, es dauert immer, fit zu werden. Wenn sie dann reinkommen, wollen sie alles zeigen in wenigen Minuten. Das klappt dann nicht immer. Sie müssen frei aufspielen. Ich sehe da Potenzial, das natürlich auch abgerufen werden muss."
Virkus schließt Winter-Transfers aus - Bonhof nicht
Roland Virkus ließ zuletzt aufhorchen, als er bekannt gab, dass Gladbach im Winter - vor allem aufgrund fehlender Mittel - keine Transfers tätigen werde. Die Aussage wurde nicht bei allen Fans gut aufgenommen, doch Bonhof verteidigt auch hier das Vorgehen.
Der Präsident stellte die Gegenfrage, warum man nicht einfach auch mal sagen dürfe, dass man einen guten Kader habe? "Einen Kader, mit dem wir unser Saisonziel, den einstelligen Tabellenplatz, erreichen können", stellte Bonhof klar. "Da gehört ein Klub wie Borussia Mönchengladbach auch hin, da wollen unsere Spieler hin. Aber man muss bereit sein, es jedes Wochenende zu beweisen. Ob wir dann im Winter was machen können? Mal sehen. Ich frage aber auch: Muss das zwingend sein?"
Man werde "nichts übers Knie brechen", führte er aus. Gleichzeitig wollte Bonhof - im Gegensatz zu Virkus - nicht völlig ausschließen, dass doch etwas passieren kann: "Wenn es Entwicklungen gibt, werden wir gegebenenfalls im Rahmen unserer Möglichkeiten reagieren. Das ist logisch."
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