Kaufoption für Köhn: Wie plant Werder mit der Galatasaray-Leihgabe?
Von Simon Zimmermann
Nach einem guten halben Jahr war für Derrick Köhn das Abenteuer Istanbul schon wieder beendet. Zumindest vorzeitig. Der 25-Jährige kehrte von Galatasaray zurück nach Norddeutschland. Werder Bremen sicherte sich die Dienste des Linksfußes für den Rest der Saison. Im Leih-Deal für Köhn wurde auch eine Kaufoption vereinbart. Laut offiziellen Angaben von Galatasaray beläuft sich diese auf 5,125 Millionen Euro.
Für Werder sicher eine Summe, die man nicht ganz so einfach aufbringen kann. Anfang Februar hatte Galatasaray noch 3,35 Millionen Euro an Hannover 96 für Köhn überwiesen, dessen Marktwert auf sechs Millionen Euro geschätzt wird.
Ob der SVW die Kaufoption für den offensivstarken Linksverteidiger ziehen wird, lässt man am Osterdeich noch offen. "Das ist jetzt noch kein Thema für uns, denn dafür ist es einfach noch zu früh", erklärte Leiter Profifußball Peter Niemeyer Anfang der Woche.
Das Thema war erneut aufgekommen, nachdem Köhn mit seinem zweiten Werder-Tor auf St. Pauli die Weichen auf den 2:0-Auswärtssieg stellte. Köhn stand am Millerntor zum achten Mal in den letzten neun Pflichtspielen in der Startelf von Ole Werner. Spätestens seit der Verletzung von Felix Agu ist der 25-Jährige auf der linken Schiene gesetzt. Wie wertvoll Köhn für Grün-Weiß sein kann, bewies er nicht zuletzt gegen den Aufsteiger.
Köhn selbst gibt sich dennoch ebenso zurückhaltend wie die SVW-Verantwortlichen. "Was dann passiert, müssen wir schauen", ließ er seine Zukunft über die Saison hinaus offen. Einen Verbleib an der Weser vorstellen kann er sich aber schon: "Ich fühle mich in der Mannschaft sehr wohl und versuche, alles zu genießen und aufzusaugen. Das Team hat mich super aufgenommen, auch das System passt zu mir. Das sieht man von Spiel zu Spiel mehr."
Speziell Marvin Ducksch trat am Wochenende als Befürworter eines Köhn-Verbleibs in Erscheinung. "Mit diesen Qualitäten, die Derrick hat, seinen Schüssen und Flanken, wird er immer wieder in gute Situationen kommen. Ich glaube, dass er noch das eine oder andere Tor für uns machen wird in dieser Saison", so der Werder-Angreifer.
Bis dahin haben Klub und Spieler auch Zeit, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Laut Deichstube endet die Frist zur Ziehung der Kaufoption erst nach dem Saisonende. Köhn sammelt schon jetzt fleißig Argumente, dass Werder das Invest mit dem torgefährlichen Linksfuß eingeht.