Kane-Verletzung deckt Kader-Missstände auf: Diese 5 Optionen bleiben den Bayern im Sturm
Von Dominik Hager

Der FC Bayern sorgt sich um Harry Kane. Der Angreifer hat zwar "nur" mit einer Einblutung in der Wade zu kämpfen, jedoch können solche Blessuren gerne auch ein wenig hartnäckiger werden. Max Eberl erörterte nach dem Celtic-Spiel, dass der Stürmer in Halbzeit eins vor seiner Auswechslung nicht mal richtig sprinten konnte. Es sagt einiges über die fehlerhafte Kaderplanung der Münchner aus, wenn ein Spieler sich derart angeschlagen über den Platz schleppen muss. Dennoch behauptete der FCB-Sportvorstand, dass man im Sturm ausreichend besetzt sei.
Kane ist dennoch der einzige Mittelstürmer im Team, der im Übrigen schon über 30 Jahre alt ist und schon länger mit ein paar körperlichen Probleme zu kämpfen hat. Schon alleine um Kane zu entlasten, wäre ein zweiter gefährlicher Stoßstürmer eigentlich Pflicht. Nun ist die Lage jedoch wie sie ist und Vincent Kompany muss sich mit der bestmöglichen Option zufrieden geben. Wir sehen uns an, welche Möglichkeiten bei einem Kane-Ausfall gegen Frankfurt und möglicherweise auch darüber hinaus bestehen.
1. Thomas Müller
Die Einsatzzeiten von Thomas Müller schwinden zunehmend. Der Routinier kam nur in zwei der letzten fünf Bundesligaspielen als Joker rein und erhielt in den Partien gegen Celtic Glasgow in Summe vier Minuten. Der 35-Jährige lässt im Herbst seiner Karriere hier und da Tempo und Gefährlichkeit vermissen und ist eigentlich auch kein typischer Mittelstürmer. Dennoch ist er definitiv der Spieler im Kader, der am meisten Erfahrung darin hat, in vorderster Front aufzulaufen. Müller ist ein Instinkt-Fußballer und weiß, wie er zu Chancen kommen kann. Neun Scorer in 1.120 Pflichtspielminuten sind schließlich auch nicht so schlecht.
2. Serge Gnabry
Spielt Müller nicht, wird es praktisch zwangsläufig auf eine 'Falsche Neun' hinauslaufen. Serge Gnabry hat in einer solchen Rolle im Verlaufe der Jahre immer mal wieder ausgeholfen, auch in der Nationalmannschaft. Grundsätzlich verfügt Gnabry sowohl über einen guten Instinkt als auch über einen gefährlichen Abschluss. Problematisch ist jedoch, dass ihm beide Fähigkeiten irgendwo abhanden gekommen sind. Der 29-Jährige ist in einer ganz schwachen Verfassung und mit acht Scorer-Punkten in 1.352 Pflichtspielminuten ineffektiver als Müller. Seit Oktober 2024 gelangen Gnabry tatsächlich sogar nur zwei Torbeteiligungen. Zwar hat Kompany Gnabry gegen Celtic gebracht, jedoch widersprach dies im Grunde jeglichem Leistungsgedanken.
3. Leroy Sané
Die Erfahrungen von Leroy Sané als Mittelstürmer sind schon äußerst begrenzt. Der 29-Jährige gehört eigentlich auf den Flügel. Dort hatte er zuletzt auch durchaus ordentliche Ansätze, indem er das Spiel belebte und gut nach hinten arbeitete. Lediglich in Sachen Torgefahr fehlt ihm derzeit die Konstanz und das Selbstvertrauen. Demnach wäre Sané als Stürmer wohl schon ziemlich falsch eingesetzt. Sollte er dennoch auf der Neun spielen, müssten auch andere Spieler mal in der Spitze auftauchen und fleißig rotiert werden. Derartige Taktiken können funktionieren, selbst wenn ein Fixpunkt vorne, der Verteidiger bindet, meist schon wichtig für ein Team ist.
4. Leon Goretzka
Leon Goretzka hat in seiner gesamten Karriere eigentlich nie als Mittelstürmer agiert. Folgerichtig wäre das Einsetzen von Goretzka als Neuner schon ein wenig gewagt. Es sei jedoch zu bedenken, dass der Mittelfeldspieler gegen Celtic Glasgow derjenige war, der nach der Kane-Auswechslung am meisten Gefahr in der Box ausgestrahlt hat. Goretzka verfügt über Kopfballstärke, Wucht und einen guten Schuss. Komponenten, die als Stürmer gefragt sind. Bedenkt man, dass Goretzka im Mittelfeld gerne untertaucht und auch nicht über das beste Passspiel verfügt, wäre die Stürmerposition für ihn wahrscheinlich gar nicht so verkehrt.
5. Jamal Musiala
Jamal Musiala hat ebenfalls nie als Mittelstürmer gespielt, wäre als 'Falsche Neun' aber ebenfalls eine Option. Mit seiner grandiosen Technik auf engem Raum, seiner Torgefahr und seiner neu gewonnenen Kopfballstärke könnte Musiala schon auch ganz vorne spielen. Klar ist allerdings auch, dass dem Youngster ein wenig die körperliche Robustheit fehlt, um einen klassischen Mittelstürmer abgeben zu können. Zudem würden seine Impulse aus dem Mittelfeld natürlich ein wenig fehlen. Es bestände jedoch immerhin die Möglichkeit, Michael Olise auf die Zehn zu stellen, der dann die Musiala-Rolle annehmen würde. Der Franzose befindet sich in einer guten Form und könnte durchaus als Drahtzieher der Offensive glänzen. Dann würde er allerdings als derzeit bester Flügelspieler wegfallen.
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