Kahn fordert mehr Härte bei Kimmich! Der aktuelle Stand im Poker
Von Yannik Möller
Es ist offenbar eine ganz bewusst getroffene Entscheidung von Joshua Kimmich, dieses Mal und damit anders als bei seiner letzten Vertragsverlängerung im Sommer 2021, dem FC Bayern nicht als erster Spieler seine Zusage zu geben. Viel eher wartet der Mittelfeldspieler bewusst ab, um seine Einschätzung besser treffen zu können.
Nun berichtet auch die Sportbild vom seitens Max Eberl und Christoph Freund geäußerten Wunsch, dass sich Kimmich doch bestenfalls bis Anfang oder zumindest Mitte Januar seine Gedanken macht und eine Entscheidung trifft. Von einem solchen Wunsch, der aber ausdrücklich keine Deadline gewesen sein soll, wurde bereits letztens gesprochen. Die Folge ist bekannt: Kimmich hat eben noch keine Entscheidung getroffen.
Dem Magazin zufolge wird bei den Münchenern inzwischen sogar davon ausgegangen, dass es sich noch bis in den April ziehen könnte, ehe sich der 29-Jährige für oder eben gegen eine Vertragsverlängerung entscheidet.
Für den FC Bayern wäre das natürlich ein äußerst unbeliebtes Szenario. Die Verantwortlichen wollen so frühzeitig wie möglich die notwendige Planungssicherheit haben und einen ablösefreien Kimmich-Abgang ausschließen können. Das bleibt aber wohl erstmal noch pures Wunschdenken. Stattdessen scheint der Nationalspieler mindestens noch abwarten zu wollen, ob und womöglich auch zu welchen Konditionen Jamal Musiala und Alphonso Davies verlängern werden.
In den jüngsten Gesprächen, die am vergangenen Mittwoch stattgefunden haben sollen, hat Kimmich der Sportbild zufolge erneut klargestellt, wie die für ihn relevanten Faktoren aussehen: Für ihn ist es beispielsweise sehr wichtig, dass eine Mannschaft zusammengestellt wird, die reelle Chancen auf den Gewinn der Champions League hat - womit es unter anderem um Musiala und Davies geht. Er möchte demnach wissen, um welche Kategorie von Spielern sich der FCB bemüht und wie etwa die Chancen auf eine Verpflichtung von Florian Wirtz stehen.
Mit der bisherigen Entwicklung der Mannschaft, personell wie spielerisch, soll Kimmich zufrieden sein. Trotzdem dürfte es noch dauern, bis er mit einem gezückten Kugelschreiber in das Büro von Eberl gestürmt kommt.
Kahn fordert härteres Vorgehen des FC Bayern
Muss sich der deutsche Rekordmeister also einfach noch gedulden und auf das Beste hoffen? Eine schwierige Ausgangslage, von der mit Oliver Kahn auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende weiß.
Er sieht den Klub aber in der Verantwortung, zeitlichen Druck auf Kimmich auszuüben. "Wenn Kimmich zeitnah keine Entscheidung trifft, muss der Klub irgendwann auch bereit sein, Stärke zu zeigen und eine zeitliche Frist zu setzen. Wird diese überschritten, kann das Angebot zurückgenommen werden und man bemüht sich um jemand anderen oder setzt auf Spieler im aktuellen Kader", beschrieb Kahn die seiner Ansicht nach notwendige Herangehensweise gegenüber der Sportbild.
Grundsätzlich müsse man sowas aber gut abwägen, immerhin könnte "die Verpflichtung eines neuen Spielers, der ähnliche Qualität wie Joshua hat, inklusive Ablösesumme noch teurer werden, als die Vertragsverlängerung eines Top-Spielers, der im letzten Vertragsjahr ist".
Kahn beschrieb Kimmich als einen "wichtigen Teil des aktuellen Bayern-Kaders", der auch die Werte des Vereins verkörpere. "Aber zum Schluss müssen alle Seiten wissen: Kein Spieler ist unersetzlich. Auch nicht ein Joshua Kimmich", betonte der Titan.
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