Jürgen Klopp rechtfertigt Engagement bei Red Bull vehement

Die Unterschrift von Jürgen Klopp beim Red-Bull-Konzern sorgte bei vielen deutschen Fans für Unmut. Der 57-Jährige hat sich nun zur Kritik geäußert.
Jürgen Klopp
Jürgen Klopp / Clive Brunskill/GettyImages
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Die Meldung, dass Jürgen Klopp ab 1. Januar 2025 als Fußball-Chef bei Red Bull einsteigt, hat vor allem in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Für viele Fußballromantiker war die Entscheidung der Trainerlegende, nur ein halbes Jahr nach seinem Abschied vom FC Liverpool zum Konzern zu wechseln, ein Stich ins Herz.

Nach der in Teilen heftigen Kritik an Klopp hat sich der 57-Jährige nun näher zu seiner Entscheidung geäußert und diese verteidigt. "Es war immer klar, also für mich klar, dass ich nicht gar nichts machen werde. Und da kam die Geschichte Red Bull aufs Tableau. Also für mich ist es überragend, das muss ich ehrlich sagen. Ich kann nicht wahnsinnig viel, aber von Fußball verstehe ich ein bisschen was", sagte Klopp im Podcast 'Einfach mal Luppen' der beiden Brüder Toni und Felix Kroos.

Insgesamt habe Klopp "die Red-Bull-Geschichte nie so kritisch begleitet", weshalb ihm die Entscheidung nicht schwergefallen sei. Was den finanziellen Vorteil der RB-Klubs angeht, hat er mittlerweile eine andere Meinung und verbindet dies mit einer Anekdote aus seiner Zeit bei Mainz 05: "Meine ganz persönliche Geschichte ist die, dass ich mal irgendwann nicht aus der zweiten Liga in die erste Liga aufgestiegen bin, weil Hoffenheim im Winter ein bisschen Geld ausgegeben hat. Dann sind die aufgestiegen und wir nicht. Ich dachte damals auch, dass ist absolut nicht fair. Ich habe das heute aber überhaupt nicht mehr", erklärte Klopp.

Mit seiner Unterschrift bei Red Bull wollte er "niemandem auf die Füße treten", betonte aber dennoch: "Ich bin über 50 Jahre. Wenn ich heute nicht damit umgehen könnte, dann wäre das echt ein bisschen doof. Aber das Recht nehme ich mir schon raus, dass das für mich keine Riesen-Relevanz hat."

Klopp will seinen "eigenen Weg gehen" - und bei RB niemandem "reinquatschen"

Da für den ehemaligen BVB-Coach ein Wiedereinstieg ins Trainergeschäft als Bundestrainer nicht mehr in Frage kam, habe es zuletzt kaum Alternativen gegeben. "Wenn man sein Leben danach ausrichtet, es allen recht machen zu wollen, dann wird man schnell feststellen, dass man praktisch jeden Tag scheitert. Und das habe ich nie vorgehabt. Aber ich muss meinen eigenen Weg gehen. Das ist jetzt auch der Fall gewesen", rechtfertigte sich Klopp.

Im RB-Kosmos will Klopp ab seinem Amtsantritt mit seiner Expertise helfen, sich aber nicht zu sehr in die Entscheidungen der sportlich Verantwortlichen einmischen: "Ich möchte nur unterstützen, nicht reinquatschen, weil ich auch weiß, wie doof das ist. Sondern meine Erfahrung weitergeben und in dem Bereich bleiben, in dem ich mich am besten auskenne", erklärte Klopp, der neben den Trainern auch den Sportdirektoren zur Seite stehen möchte.

Bei Red Bull wird Klopp dabei viel mit einem berühmten Ex-Fußballer zusammenarbeiten: "Mein engster Mitarbeiter wird Mario Gomez sein, da hätten wir beide nicht von geträumt, dass das irgendwann mal kommt. Zwei Schwaben sind am Start. Das wird toll", freut sich der gebürtige Stuttgarter auf die gemeinsamen Aufgaben mit dem früheren Nationalstürmer.


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