Internationale Konkurrenz: Deutsche Vereine müssen bei Gehältern nachziehen
Laut Medienberichten sollen internationale Spitzenvereine großes Interesse an den deutschen Nationalspielerinnen Klara Bühl und Jule Brand zeigen. Ein Wechsel ins Ausland könnte aus mehreren Gründen interessant sein, auch aufgrund der deutlich höheren Gehälter.
Wie die SportBild berichtet, zahlen Vereine in Frankreich und England ihren Spielerinnen bis zu 600.000 Euro im Jahr. Deutsche Spitzenvereine bieten derzeit lediglich die Hälfte. Dieses Gehaltsgefälle könnte langfristig zu einem Problem für die Bundesliga und die deutschen Vereine werden, insbesondere wenn sie international mithalten und Weltklassespielerinnen binden wollen.
FC Bayern präsentierte große Zahlen - wie viel kriegen die Frauen davon?
Am vergangenen Sonntag präsentierten die Bayern-Bosse auf der Jahreshauptversammlung beeindruckende Zahlen: Mit einem Gesamtumsatz - inklusive der FC Bayern Basketball GmbH und des FC Bayern München e.V. - von über einer Milliarde Euro ist die wirtschaftliche Lage des Vereins exzellent.
Allerdings erklärte Francisco De Sá Fardilha, Technischer Direktor der Bayern-Frauen, kürzlich, dass man nicht über das Budget von Lyon oder Chelsea verfüge. Angesichts der Zahlen, die die Bayern-Bosse am Sonntag so stolz präsentierten, ist das jedoch etwas verwunderlich. Wie hoch das Budget für die Frauenmannschaft ist, ist nicht bekannt, aber wenn der FCB auch im Frauenfußball auf dem höchsten Niveau mitspielen möchte, wird eine Erhöhung der Gehälter unausweichlich sein. Es geht dabei nicht darum, den Spielerinnen Gehälter auf dem Niveau der Männer zu zahlen, sondern vielmehr muss ein finanzielles Umfeld geschaffen werden, in dem Weltklassespielerinnen bleiben und Talente sich für die Bundesliga entscheiden.
Die Herausforderungen für die Bundesliga
Während der FC Bayern aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke gute Voraussetzungen hat, steht der VfL Wolfsburg vor größeren Herausforderungen. Der Verein generiert deutlich weniger Umsatz, muss aber ebenfalls Wege finden, um international konkurrenzfährig zu bleiben. Der Druck durch die deutlich höheren Gehälter in England und Frankreich wird für beide Vereine spürbar sein.
Geld ist nicht alles im Fußball, aber es spielt eine zentrale Rolle. Die Zukunft des deutschen Frauenfußballs hängt davon ab, ob die deutschen Vereine die wachsenden finanziellen Herausforderungen bewältigen können. Besonders der FC Bayern sollte nicht nur bei den Männern, sondern auch im Frauenfußball die Maßstäbe setzen und ein Signal an die Konkurrentinnen aus England und Frankreich senden. Sonst droht der Abstand zwischen der Bundesliga und den anderen Top-Ligen immer größer zu werden. Es liegt an den großen Vereinen das zu verhindern.