HSV-Coach Steffen Baumgart fällt brisante Torhüter-Entscheidung

Heuer Fernandes oder Raab? HSV-Coach Steffen Baumgart hat im Tor der Rothosen eine schwierige Entscheidung zu treffen. Eine klare Nummer eins soll es in Zukunft auch nicht mehr geben.
Steffen Baumgart
Steffen Baumgart / Selim Sudheimer/GettyImages
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2:2 gegen Paderborn, 3:0 in Düsseldorf und 3:1 gegen Magdeburg. Sieben Zähler hat der Hamburger SV aus dem Triple gegen die Topteams der 2. Liga eingefahren. Eine Ausbeute, mit der man im Volkspark sehr glücklich sein dürfte - und die den HSV wieder auf Platz drei gebracht hat, zwei Zähler hinter der Fortuna an der Spitze.

Mitgeholfen beim Heimsieg über den FCM hat auch Keeper Daniel Heuer Fernandes mit einer guten Leistung. Vor der Länderspielpause war es noch Konkurrent Matheo Raab, der in Düsseldorf mit einer starken Partie den Sieg festhielt.

Verletzungsbedingt haben die beiden HSV-Keeper in dieser Saison eine Art Jobsharing betrieben: Heuer Fernandes stand sechsmal zwischen den Pfosten, Raab dreimal. Die Entscheidung, dass Heuer Fernandes gegen Magdeburg spielen kann, ist erst am Samstag gefallen, wie der Deutsch-Portugiese gegenüber der Bild erklärte: "Am Samstag nach dem Training hat der Coach uns mitgeteilt, wer spielt. Ich habe mich natürlich gefreut, im Tor zu stehen. Ich weiß, dass es etwas Besonderes ist, hier zu spielen. Das ist auch mein Wunsch und ich bin froh, der Mannschaft zu helfen und mit den Jungs erfolgreich zu sein. Das ist uns gegen Magdeburg gelungen."

"Es gibt keine klare Nummer eins mehr"

Vor der Länderspielpause hatte Trainer Steffen Baumgart noch betont, dass Heuer Fernandes trotz der starken Leistung von Raab gegen die Fortuna die Nummer eins bleiben werde. In der Woche vor dem Duell gegen Magdeburg war der Zweikampf im Tor dann aber plötzlich wieder offen. "Ich habe die Entscheidung davon abhängig gemacht, weil ich vorher eine klare Aussage getätigt habe. Ich habe dann mit beiden einzeln gesprochen", so Baumgart nach dem Sieg über den FCM.

Künftig will sich der HSV-Coach aber nicht mehr auf eine klare Nummer eins festlegen. Vielmehr rief Baumgart einen offenen Zweikampf aus, der sich je nach aktueller Form und Leistungen entscheiden soll. Dies habe er seinen Keepern auch so erklärt: "Nach dem Spiel habe ich beiden gemeinsam meine Erklärung gegeben, warum ich zu dieser Entscheidung gekommen bin. Ich habe auch beiden gesagt, es gibt keine klare Nummer eins mehr. Ich werde es nicht so machen, dass der eine zwei Spiele und dann der andere zwei Spiele. Ich werde es mir aber offenhalten, wie ich die Form sehe. Wenn wir in diesem Bereich zwei erstklassige Torhüter haben, sollten wir auch die Möglichkeit haben, in der einen oder anderen Situation etwas zu verändern."

Die Leistungen der letzten Spiele haben gezeigt: Beide Torhüter scheinen mit dem Druck gut umgehen zu können. Und beide können ein sicherer Rückhalt für das Team sein. Nicht unverständlich, dass Baumgart von nun an von Woche zu Woche entscheiden möchte und das Leistungsprinzip auch uneingeschränkt zwischen den Pfosten gilt. Ein gewisses Risiko bietet diese Maßnahme auf der sensiblen Torhüterposition aber allemal.


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