Hertha-Kapitän übt scharfe Kritik an jungen Spielern - und spricht über eigene Zukunft

Hertha BSC kassierte am Sonntag eine deftige Klatsche in Elversberg. Kapitän Toni Leistner tobte hinterher - und sprach erstmals über die eigenen Zukunftspläne.
Toni Leistner
Toni Leistner / Luciano Lima/GettyImages
facebooktwitterreddit

Ohje Hertha BSC! Eigentlich hätte nach dem Rauswurf von Cheftrainer Cristian Fiel vor knapp zwei Wochen alles besser werden sollen, stattdessen scheint sich die sportliche Krise des Zweitligisten aber auch unter dem neuen Coach Stefan Leitl fortzusetzen. Hatte dieser beim Debüt vergangene Woche im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg noch ein 0:0-Unentschieden geholt, hagelte es nun eine 0:4-Pleite beim SV Elversberg, bei der die Alte Dame vieles vermissen ließ.

"Uns haben alle Grundtugenden gefehlt. Wir waren in allen Mannschaftsteilen unterlegen. In der Pause hat der Trainer an die Ehre appelliert - dass wir kein Gegentor mehr bekommen dürfen", klagte Starspieler Fabian Reese nach Spielende am Sky-Mikrofon und Kapitän Toni Leistner wurde sogar noch deutlicher. "Wir reden immer vom Berliner Weg und jungen Spielern. Aber da muss auch jeder die Grundtugenden haben und an den Tag legen. Und nicht nur Schönspielerei. Und wir müssen dem einen oder anderen mal ein ernstes Wort sagen. Elversberg war zwei, drei Klassen besser. Es gibt nur noch ein Ziel, den Klassenerhalt", fluchte der Abwehrchef.

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga vor anderthalb Jahren hatte Hertha BSC bewusst auf zahlreiche Talente aus dem eigenen Nachwuchs gesetzt. Spieler wie Tjark Ernst, Marton Dardai, Linus Gechter, Pascal Klemens, Ibrahim Maza oder Derry Scherhant kamen seither zu zahlreichen Einsätzen. Obwohl sie schon im Vorjahr nicht immer zu überzeugen wussten, blieb die Hertha dem eingeschlagenen "Berliner Weg" 2024/25 treu und wird dies wohl auch in der kommenden Spielzeit tun.

Ob Toni Leistner dann selbst noch dabei ist? Sein Vertrag läuft im Sommer aus, womit dahinter ein dickes Fragezeichen steht. Im Sky-Format Meine Geschichte offenbarte der Innenverteidiger zumindest mal eine erste Tendenz. "Ich würde mir wünschen, dass ich noch ein Jahr für Hertha spielen kann. Wenn man meine Statistiken ansieht, habe ich bewiesen, dass ich noch locker mithalten kann. Ich würde mir wünschen, dass wir da erst mal zusammenkommen", meinte er.

Geht es nach Leistner, der seine Karriere bei der Hertha beenden will, soll also noch eine weitere Profisaison hinzukommen. Aber will das auch der Verein? Aktuell scheint alles offen, Gespräche über eine Vertragsverlängerung wurden bislang nicht geführt. Trainer Leitl will sich zunächst ein Bild machen, mit welchen Spielern er im kommenden Sommer den nötigen Neustart angehen will. Um dort dabei zu sein, wird Leistner also auf dem Platz noch Überzeugungsarbeit leisten müssen - und erstmal dafür sorgen, dass die Hertha 2025/26 überhaupt noch Zweitliga-Fußball spielen kann. Der Relegationsrang zur 3. Liga ist inzwischen nur noch vier Punkte entfernt.


Weitere News zur 2. Bundesliga lesen:

feed