Hertha droht Verlust von Stammspieler - Dilemma für die Alte Dame
Von Simon Zimmermann
18 Spiele in der 2. Liga sind gespielt. Jonjoe Kenny stand immer auf dem Platz. Als Stamm-Rechtsverteidiger der Hertha verpasste der 27-jährige Engländer noch keine einzige Minute. Entsprechend schwer würde sein Abschied wiegen.
Dieser bahnt sich allerdings nicht nur wegen Kennys auslaufendem Vertrag an. Der Verteidiger liebäugelt wohl schon länger mit einer Rückkehr in die Heimat. Der englische Zweitligist Sheffield United könnte nun die Tür dafür öffnen und macht laut Angaben des kicker ernst. Demnach will der Tabellenzweite der Championship Kenny noch im Winter verpflichten.
Wie Sky Sports aus England berichtet, bietet Sheffield für einen sofortigen Transfer knapp eine Million Euro Ablöse. Kenny soll offen für diesen sofortigen Wechsel sein. Laut Transferexperte Florian Plettenberg hat sich Kenney sogar schon mündlich mit Sheffield auf einen Vertrag bis 2028 geeinigt. Die Hertha sei bereits über seinen Wechselwunsch informiet.
Eigentlich will man den Rechtsverteidiger nicht vorzeitig ziehen lassen, steht nun aber vor einer schwierigen Abwägung. Auf der einen Seite ist Kenny ein wichtiger sportlicher Eckpfeiler für die leisen Aufstiegshoffnungen. Auf der anderen Seite besitzt er noch einen recht teuren Vertrag. Über den Sommer hinaus wird die Hertha sich Kenny kaum leisten können, sollte die Rückkehr in die Bundesliga nicht gelingen. Dann würde sein ablösefreier Abschied drohen.
Noch schwerer macht die Entscheidung für die Hertha-Verantwortlichen die Tatsache, dass es im Kader kaum Alternativen gibt. Mit Deyovaisio Zeefuik gibt es zwar noch einen weiteren gestandenen Rechtsverteidiger, dieser wird von Trainer Cristian Fiel aber derzeit hinten links gebraucht. Allrounder Michal Karbownik sieht der Hertha-Coach derweil im Mittelfeld am stärksten.
Kenny war 2022 ablösefrei vom FC Everton nach Berlin gewechselt. Zuvor war er als Leihgabe für den FC Schalke bereits in Deutschland aktiv. Für die Hertha hat Kenny bislang 84 Pflichtspiele absolviert (fünf Tore, 14 Vorlagen). Beim 2:1-Auswärtssieg in Paderborn zum Start in die Rückrunde könnte er aber vielleicht schon das letzte Mal das Trikot der Alten Dame getragen haben.