Heimsieg gegen Heidenheim hinterlässt bei Kompany bitteren Beigeschmack: Die Stimmen zum Spiel
Von Oliver Helbig
Für den FC Bayern München war es eine wichtige Reaktion auf das bittere Pokal-Aus unter der Woche gegen Bayer 04 Leverkusen. Das Ausscheiden steckte noch tief in den Köpfen der Spieler und umso wichtiger war es für den deutschen Rekordmeister, gegen den 1. FC Heidenheim die richtige Reaktion auf den Platz zu bringen. Am Ende stand ein 4:2-Heimsieg, der bei Bayern-Trainer Vincent Kompany nicht nur wegen der Verletzung von Kingsley Coman einen bitteren Beigeschmack hinterließ. Der Belgier bemängelte die Chancenverwertung seiner Stars und haderte mit den Gegentoren. Viel schwerer traf den Bayern-Coach aber die Verletzung von Kingsley Coman.
Auch das bittere Aus im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen steckte den Bayern noch in den Knochen - umso wichtiger, dass die Antwort gegen Heidenheim mit drei Punkten standesgemäß ausfiel. Die Bayern-Stimmen zum Spiel.
Vincent Kompany über...
...den Sieg über Heidenheim: "Wir sind zufrieden, weil wir gewonnen haben. Das war wichtig. Die letzten 20 Minuten haben wir sehr, sehr viele Möglichkeiten gehabt mehr Tore zu machen heute. Am Ende bekommen wir zwei ganz einfache Tore. Das ist natürlich ein bisschen blöd. Trotzdem war das Spiel über lange Strecken gut für uns nur die letzten 20 Minuten waren einfach nicht, das was wir können. Vielleicht war der Grund dafür, dass wir Frust hatten den Ball nicht einfach rein zu schießen. Letztendlich haben wir gewonnen und es sieht gut aus in der Tabelle."
...die Anfälligkeit bei gegnerischen Torchancen: "Wir haben noch immer die ganz klar beste Verteidigung in der Bundesliga. Das ist sehr deutlich. Auch in der Statistik. Wir haben 4:2 gewonnen und ich will nicht nur darüber sprechen. Wir könnten noch mehr Tore schießen, es ist nicht nur die Verteidigung. Wenn wir die großen Möglichkeiten einfach reinschießen dann ist das auch kein Thema."
...über den Impact von Einwechselspieler Jamal Musiala: "Das war ideal für uns. Er (Musiala Anm. d. Red.) war sehr müde nach den drei Spielen was normal ist. Wir haben zu zehnt gespielt (vs. Leverkusen im Pokal Anm. d. Red.). Deswegen sind wir sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Es gibt keine leichten Spiele. Wir wussten sofort dass wenn die Möglichkeit da ist, dass wir einen übermotivierten Jamal bekommen und das haben wir heute alle gesehen."
...die Verletzung von Kingsley Coman: "Das ist für uns schwerer als über Gegentore zu sprechen. Er ist ein großer Teil unserer Mannschaft, ist ein wichtiger Spieler. Er wird zurückkommen, er wird uns wieder helfen aber leider fällt er jetzt aus.
Auf Nachfrage ob Coman länger ausfalle: "Es sieht leider so aus aber ich weiß nicht, ob es jetzt zwei Wochen sind oder vier. Da müssen die Ärzte nochmal schauen aber er wird wahrscheinlich ausfallen."
Auf weitere Nachfrage, ob es sich um eine Muskelverletzung handele: "Ja."
Jamal Musiala über...
...Kompanys Begründung seines Bankplatzes: "Das ich mich mal ein wenig schonen soll. Ich habe zuletzt viele Spiele hintereinander gemacht und dass ich einfach mal eine Pause bekomme. Wir haben in drei Tagen schon wieder ein Spiel, da war es gut, ein wenig Energie sparen zu können."
...die ungewohnte Jokerrolle: "Ich habe zuletzt viele Spiele hintereinander gespielt. Es tat gut eine Pause zu haben und dann mit viel Energie reinzukommen."
...über seinen Doppelpack: "Es war an der Zeit, dass ich mal wieder Tore mit dem Fuß geschossen habe."
...über das Aus im DFB-Pokal: "In den letzten drei Tagen habe ich viel darüber nachgedacht. Es ist nervig, aber es bringt jetzt nichts, sich darüber einen Kopf zu machen. Wir können nichts ändern. Wir müssen nach vorne schauen und die Spiele bis zur Winterpause gut zu gestalten und unser Bestes zu geben."
Thomas Müller über...
...über die Bedeutung des Sieges gegen Heidenheim nach dem Pokal-Aus: "Es war Balsam für die Seele. Wir haben am Dienstag dennoch ein gutes Spiel gemacht und das wollten wir heute wieder tun. Heute haben wir es nach dem 2:1, wo wir schon wieder zurückgekommen sind, wieder ein wenig schleifen lassen. Bei den letzten 20 Minuten kann man also auch kritisch sein, aber insgesamt war es eine engagierte Leistung."
...Doppeltorschütze Musiala: "Jamal kann es auch mit dem Fuß. Klar, das erwarten wir von ihm, aber natürlich genießen wir das auch, wenn er das regelmäßig abrufen kann. Wir brauchen aber nicht jede Woche über ihn sprechen, wenn er Dinge macht, die er einfach kann. Dementsprechend sind wir froh, dass wir ihn haben, aber es geht uns eigentlich darum, dass wir heute gewonnen haben. Wenn man den Finger in die Wunde legen will, kann man ihn darein legen, dass wir aus einer sehr, sehr guten ersten Halbzeit nur mit einem 1:0 in die Pause gehen. Und einfach, dass wir mit viel Aufwand unsere Chancen nicht in der Effizienz nutzen, wie wir es dann brauchen, wenn es mal eng wird."
...über seine Rückenprobleme nach einem Fallrückzieher: "Ich weiß nicht, ob man die Szene im Spiel wahrgenommen hat. Ich hatte versucht, einen Fallrückzieher zu machen - es ist nicht so gut ausgegangen. Dann hat die Muskulatur ein wenig zugemacht. Aber alles okay."
Sportdirektor Christoph Freund über...
...mögliche Nachwirkungen des Pokal-Aus gegen Leverkusen: "Es hat, glaube ich, nichts damit zu tun gehabt. In der ersten Halbzeit waren wir brutal dominant, müssen das zweite und dritte Tor nachlegen. Dann passiert ein großer Fehler und es steht 1:1. Das ist unnötig, aber sonst waren wir extrem dominant, haben uns gut bewegt und hätten noch mehr Tore schießen können. Heimsieg, abhaken, weiter geht's."
...den Heimerfolg gegen Heidenheim: "Natürlich nehmen wir das an. Es ist ein Heimsieg. Wir haben uns das Leben selber ein wenig schwer gemacht. Wir waren brutal dominant, Heidenheim hatte noch nicht einmal den Funken einer Chance und dann schießen wir uns eigentlich ein Eigentor, was das Spiel wieder aufleben hat lassen. Ein souveräner Sieg, aber unnötige zwei Gegentore."
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