"Hätte Nominierung verdient" - Thilo Kehrer drängt auf Rückkehr ins DFB-Team
- Kehrer bei der AS Monaco als Vize-Kapitän in der Innenverteidigung gesetzt
- Unter Nagelsmann noch nie für die Nationalmannschaft nominiert
- Kehrer selbstbewusst: "Ich denke, dass ich eine Nominierung verdient hätte."
Von Simon Zimmermann
Unter Nagelsmann-Vorgänger Hansi Flick spielte Thilo Kehrer eine große Rolle im DFB-Team. Unter dem neuen Bundestrainer wurde der Verteidiger dagegen noch kein einziges Mal nominiert. Sein letztes von insgesamt 27 Länderspielen absolvierte Kehrer Mitte Juni 2023. Beim 0:1 im Testspiel gegen Polen stand er 90 Minuten als Innenverteidiger auf dem Platz.
Seither ist es in Deutschland still geworden um den ehemaligen Schalke- und PSG-Verteidiger. Seit Anfang des Jahres kickt Kehrer wieder in Frankreich. Zunächst per Leihe bei der AS Monaco. Im Sommer verpflichteten die Monegassen den 28-Jährigen dann für elf Millionen Euro Ablöse fest von West Ham United, wo Kehrer zuvor nicht so wirklich glücklich wurde.
Vize-Kapitän und Stammkraft bei der AS Monaco
Im Fürstentum läuft es dagegen besser für ihn. In sieben von neun Pflichtspielen der Saison durfte Kehrer über die volle Spielzeit ran. Am 5. Ligue-1-Spieltag führte der die AS Monaco sogar als Kapitän aufs Feld. Beim aktuellen Tabellenführer hat Kehrer in der Innenverteidigung einen Stammplatz, ist Vize-Kapitän des Teams. "Es kommen einige Sachen zusammen. Selbstvertrauen, Spielzeit, Vertrauen von Verein, Trainer und den Mitspielern", erklärt Kehrer seinen Aufschwung gegenüber der Sportbild.
Selbstbewusst sagt er auch: "Ich wünsche mir, eingeladen zu werden. Und ich denke, dass ich durch meine Leistungen und Qualitäten eine Nominierung verdient hätte."
Allerdings schränkt Kehrer ein: "Welche Spieler es am Ende wirklich verdient haben, im Kader zu stehen, entscheidet der Bundestrainer. [...] Die EM lief gut, es ist frischer Wind drin mit Bundestrainer Julian Nagelsmann. Es herrscht eine gute Gruppendynamik in der Mannschaft mit denen, die bei der EM dabei waren." Darüber, dass er jüngst trotz der vielen Absagen wieder nicht dabei war, sei er "nicht enttäuscht". Kehrer sei sich bewusst, "dass ich seit Januar konstant gute Leistungen bringe und wir einen guten Saisonstart hatten."
Seine besseren Vorstellungen erklärt er sich damit, dass er "konstant auf einer Position" spielen darf. In der Vergangenheit wurde Kehrer immer wieder zwischen dem Abwehrzentrum und der Außenverteidigung hin- und hergeschoben. "Flexibel zu sein ist eine Stärke. Für mich ist es aber sehr hilfreich, eine feste Position im Zentrum zu haben. Dann bin ich am besten", so Kehrer.
Ob er so wieder den Weg ins DFB-Team schafft, darf dennoch bezweifelt werden. Im Abwehrzentrum setzt Nagelsmann neben Antonio Rüdiger auf Jonathan Tah, Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton und Robin Koch. Fraglich, dass diese Hierarchie auf dem Weg zur WM 2026 wieder aufgebrochen wird.