Harte Worte nach Elversberg-Pleite! Was Baumgart an Kuntz besonders schätzt
Von Franz Krafczyk
Mit der 2:4-Niederlage bei der SV Elversberg hat der Hamburger SV die Chance auf die Tabellenspitze der 2. Liga verschenkt. Mit 18 Zählern sieht die Ausgangslage zwar immer noch vielversprechend aus, der fünfte Tabellenplatz ist allerdings nicht zufriedenstellend. Daher wählte HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz nach der jüngsten Pleite deutliche Worte.
"Was mich am meisten geärgert hat: Bei Elversberg stand eine Mannschaft auf dem Platz und bei uns nicht. Nur weil das Stadion hier nicht perfekt aussieht oder weil der Ort ein bisschen kleiner ist, ist die Mannschaft ja nicht schlechter", kritisierte Kuntz (via Bild) und nahm gerade die erfahreneren Spieler in die Pflicht: "Warum waren die besten Spieler die, die noch nicht so lange beim HSV spielen?"
Und weiter: "Warum bekomme ich es nicht endlich mal hin, um hier genau dann, wenn es wieder so läuft wie es keiner haben will, endlich mal meinen Charakter zu drehen und endlich mal was anders zu machen. Das wäre dann ein Zeichen von Entwicklung, das haben wir nicht gezeigt."
Baumgart teilte in der Kabine "keinen Kuchen" aus
Bei Steffen Baumgart, der nach der ärgerlichen Niederlage ebenfalls angefressen war, kam Kuntz' Wutrede positiv an. "Er ist ein Vollblut-Fußballer", schwärmt der HSV-Trainer. "Er hat zwar eine Position aus dem Büro heraus. Aber er hat alles gemacht. Er weiß, wie die Kabine funktioniert. Er war Spieler. Er hat Erfolge gehabt, er hat Misserfolge gehabt. Er war Trainer. Da sind wir uns schon sehr ähnlich, von dem, was wir erlebt haben."
Zwar seien die von Kuntz angesprochenen Themen in Baumgarts Sprache "etwas anders" gewesen, dafür jedoch "der gleiche Sachverhalt". Auch die Ansprache vom Trainer an die Mannschaft hatte es wohl in sich. "Wenn ich mich nach einem Spiel mit einer Mannschaft zusammensetze, habe ich ja nicht Kuchen ausgeteilt. Da ist schon Klartext gesprochen worden", deutete Baumgart an.
"Die Entscheidungen treffe ich aus dem Bauch heraus. Das ist eine Gefühlssache. Wenn ich das gleich nach dem Spiel mache und dabei trotzdem ruhig bleibe, dann ist ruhig manchmal nicht ganz so einfach. Ruhig ist dann konzentriert und klar - und dann werden die Punkte angesprochen. Kuntz hat nichts anderes gemacht. Das sollte uns in der Führungsebene auch zustehen", so der 52-Jährige weiter.
Ob die ehrlichen Worte der beiden Verantwortlichen bei der Mannschaft ankamen, wird sich bereits in Kürze zeigen. Am Mittwoch (18 Uhr) sind die Rothosen im DFB-Pokal beim SC Freiburg gefordert, ehe es am Sonntag in der Liga gegen den 1. FC Nürnberg weitergeht.
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