Hängt der Bayern-Haussegen wegen Müller schief? Matthäus-Aussagen lassen aufhorchen

Der FC Bayern und Thomas Müller gehen getrennte Wege. Lothar Matthäus sieht trotz der verständnisvollen Worte der Bayern-Ikone dicke Luft in der Landeshauptstadt.
Lothar Matthäus sieht beim FC Bayern ein Kommunikationsproblem.
Lothar Matthäus sieht beim FC Bayern ein Kommunikationsproblem. / Stuart Franklin/GettyImages
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Vor den wichtigen Matches gegen Inter Mailand in der Champions League und Dortmund in der Bundesliga hat Thomas Müller mit einem eindeutigen Statement für Klarheit gesorgt. Die Klub-Ikone erhält keinen neuen Vertrag und wird den FC Bayern verlassen. Sky-Experte Lothar Matthäus zeigte zwar für die Entscheidung der Münchner Verständnis, sieht jedoch weiterhin einen Konflikt über die Säbener Straße schweben.

"Es gab Kommunikationsprobleme - Ganz sicher", kritisierte er im Rahmen des Topspiels zwischen Bremen und Frankfurt die Entscheidungsfindung. "Bei Bayern München hängt der Haussegen ein bisschen schief, da gehen die Meinungen auseinander und die Causa Müller zeigt das nochmal ganz deutlich", schilderte er.

Matthäus erkennt Meinungskonflikt zwischen Eberl und Hoeneß

Den Konflikt sieht Matthäus zwischen der Vereinsführung und dem Aussichtsrat und insbesondere zwischen Sportvorstand Max Eberl und Ehrenpräsident Uli Hoeneß. "Max Eberl wollte eigentlich einfach mit ihm verlängern und Uli Hoeneß sagt, dass es Müller sowie dem FC Bayern aber nichts bringe und der Verein für einen Spieler sehr viel Geld zahlt, von dem man diese sportliche Leistungen nicht mehr erwarten könne", führte Matthäus weiter aus.

Für den Standpunkt von Hoeneß kann der Sky-Experte allerdings auch Verständnis aufbringen. Dieser sei "ein ehrlicher Mensch", der immer das sage, "was er denkt", selbst wenn er nicht immer richtig liege. "Ich bin aber auch der Meinung von Uli Hoeneß", ließ Matthäus seinen Standpunkt durchblicken. Der Rekordnationalspieler ist schließlich auch der Ansicht, dass Müller ohnehin "mit diesen wenigen Einsätzen in den letzten Monaten nicht zufrieden sein" könne und die Spielzeit ihm auch nicht würdig sei.

Müller mit Verständnis für Bayern-Entscheidung

Müller selbst hatte in seinem Social-Media-Statement allerdings untermauert, dass er "ungeachtet der Spielminuten immer noch sehr viel Spaß mit den Jungs auf dem Platz" habe und er sein Aus als Bayern-Spieler bedaure. "Auch wenn dies nicht meinen persönlichen Wünschen entsprach, ist es wichtig, dass der Verein seinen Überzeugungen folgt", zeigte er aber auch Verständnis für die Entscheidung.

Zwar hatte Max Eberl im Winter noch angedeutet, dass der Spieler selbst über seine Zukunft entscheiden könne, wurde jedoch von Hoeneß eingefangen. Die teuren Verlängerungen mit Joshua Kimmich, Jamal Musiala und Alphonso Davies haben wohl letztlich mit den Ausschlag gegeben. Nun wird über einen Wechsel in die USA spekuliert. Laut Matthäus wäre die MLS "ein Weg, wo er neue Erfahrungen sammeln und auch mal abschalten" könne. Stand jetzt steht aber auch ein Karriereende von Müller im Raum.

Bayern-Haussegen wirklich schief? Matthäus-Worte sind zu hinterfragen

Der FC Bayern hatte schon in den letzten zehn Jahren immer wieder Probleme damit, ein rundes und harmonisches Ende mit langjährigen Leistungsträgern über die Bühne zu bekommen. Sicher ist auch in der Müller-Causa nicht alles rund gelaufen. Letztlich scheint der Raumdeuter jedoch keinen Groll gegen die Bosse zu haben und wird den FC Bayern im Guten verlassen.

Demnach sei auch mal dahingestellt, ob der Haussegen, wie Matthäus sagt, wirklich schief hänge. Meinungsverschiedenheiten sind normal und die Münchner haben wahrlich schon ganz andere Konflikte überstanden.


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