Die 15 größten Legenden von Werder Bremen
Von Hendrik Gag
Werder Bremen ist einer der erfolgreichsten Bundesliga-Vereine aller Zeiten. In der Ewigen Tabelle stehen die Grün-Weißen hinter dem FC Bayern und Borussia Dortmund auf Platz drei. Vier deutsche Meisterschaften konnten die Werderaner holen (1965, 1988, 1993, 2004). Hinzu kommen sechs DFB-Pokalsiege (1961, 1991, 1994, 1999, 2004, 2009). Auch auf der internationalen Bühne gelang dem SVW ein großer Triumph: 1992 holte Werder den Europapokal der Pokalsieger.
Neben den Titeln und Trophäen sind die Bremer über die Jahren vor allem für ihren attraktiven Offensivfußball bekannt gewesen. An der Weser spielten einige der größten Ballkünstler der Bundesliga-Geschichte. Unsere Auswahl der 15 größten Werder-Legenden (dabei handelt es sich nicht um ein Ranking):
1. Johan Micoud
In Bremen von: 2002-2006
Spiele: 169
Tore: 47
"Le Chef" wird der Franzose von den Bremern bis heute liebevoll genannt. Auf dem Platz kann Micoud durch seine feine Technik und außergewöhnliche Übersicht zu jeder Zeit die Spielkontrolle an sich reißen.
Der Zehner ist der wichtigste Werder-Profi im Double-Jahr 2004. Zehn Tore und acht Vorlagen steuert Micoud zum Ligatriumph bei. Hinzu kommen vier Tore und zwei Vorlagen in sechs Pokalspielen.
2. Diego
In Bremen von: 2006-2009
Spiele: 132
Tore: 54
Micouds direkter Nachfolger hinter den Spitzen sorgt im Alleingang dafür, dass spielerische Glanzlichter mit dem Abgang des Franzosen nicht aus dem Weserstadion verschwinden.
13 Tore und 14 Vorlagen legt Diego gleich in seiner Premierensaison im Grün-Weiß auf. 2009 holt der Brasilianer mit dem SVW den DFB-Pokal. Im selben Jahr stürmen die Bremer auch im UEFA-Pokal ins Finale, müssen sich dort jedoch Schachtar Donezk geschlagen geben.
3. Rudi Völler
In Bremen von: 1982-1987
Spiele: 174
Tore: 119
Seine beste Zeit in der Bundesliga erlebt Rudi Völler in Bremen. 1983 wird er mit 23 Toren Torschützenkönig. Zwei Jahre später sind es sogar noch zwei Treffer mehr - der spätere Werder-Manager Klaus Allofs übertrumpft ihn jedoch im Rennen um die Torschützenkanone.
Bitter: Deutscher Meister wird Völler mit Werder nie, ganze dreimal bleibt nur die Vize-Meisterschaft. Zweimal ist dabei nur die Tordifferenz ausschlaggebend.
4. Thomas Schaaf
In Bremen von: 1978-1995 (Spieler), 1999-2013, 2021 (Trainer)
Spiele: 380
Tore: 21
Kaum eine Person steht so sehr für Werder Bremen wie Thomas Schaaf. Sowohl als Spieler, als auch als Trainer prägt Schaaf Ären an der Weser.
Insgesamt stehen für Schaaf drei deutsche Meisterschaften zu Buche (1988, 1992 als Spieler, 2004 als Trainer). Hinzu kommen fünf DFB-Pokalsiege (1991, 1994 als Spieler, 1999, 2004 und 2009 als Trainer) und der Triumph im Europapokal der Pokalsieger 1992.
5. Torsten Frings
In Bremen von: 1997-2002, 2005-2011
Spiele: 449
Tore: 52
Als Torsten Frings 1997 erstmals zu Werder wechselt, wird er noch als Stürmer eingesetzt. Mit der Zeit rückt der 79-fache deutsche Nationalspieler weiter nach hinten auf dem Feld und wird zum Leistungsträger im defensiven Mittelfeld.
Dort zeichnete ihn vor allem die Physis im Spiel gegen den Ball aus. Mit dem SVW wurde er zweimal DFB-Pokalsieger (1999,2009).
6. Dieter Burdenski
In Bremen von: 1972-1988
Spiele: 581
Tore: 1
Mit der Schnapszahl 444 ist Burdenski Bundesliga-Rekordspieler der Grün-Weißen. Und auch die Gesamtzahl von 581 Einsätzen sind Rekord. 16 Jahre lang hütet Burdenski das Werder-Tor. Er erlebt sowohl den Abstieg 1980, als auch die Meisterschaft 1988, auch wenn dann schon Nachfolger Oliver Reck im Kasten steht.
Nach seiner Karriere ist er von 1997 bis 2005 Torwarttrainer von Werder.
7. Dieter Eilts
In Bremen von: 1985-2002
Spiele: 516
Tore: 15
Beim deutschen EM-Triumph 1996 gilt Eilts als Held. Seine starken Leistungen bringen ihm den Spitznamen Ostfriesen-Alemao ein.
Auf Vereinsebene verbringt er seine gesamte Karriere bei Werder. Nur zwei Spieler haben jemals mehr Spiele für die Bremer bestritten.
Zweimal wird der defensive Mittelfeldspieler mit Werder deutscher Meister (1988, 1992). Hinzu kommen drei DFB-Pokalsiege (1991, 1994, 1999) und der Europapokal der Pokalsieger (1992).
8. Ailton
In Bremen von: 1998-2004
Spiele: 214
Tore: 106
Inzwischen ist Ailton mehr für sein Umtreiben außerhalb des Platzes bekannt, zu seiner Zeit in Bremen war der Brasilianer jedoch ein begnadeter Stürmer.
Atemberaubende 28 Tore und acht Vorlagen legt der "Kugelbiltz" in der Saison 2003/04 auf und schießt den SVW damit zur Meisterschaft und sichert sich selbst die Torjägerkanone. Auch im Pokal wird er in derselben Saison auf dem Weg zum Double Torschützenkönig (Sechs Tore in sechs Spielen).
9. Miroslav Klose
In Bremen von: 2004-2007
Spiele: 132
Tore: 63
Nach dem Abgang von Ailton zu Schalke in Folge der Meisterschaft 2004, verpflichtet Werder Miroslav Klose als Nachfolger des Torschützenkönigs. Klose steht dem Brasilianer in seiner Zeit in Bremen in Nichts nach.
2005/06 wird Klose mit herausragenden 25 Toren in 26 Spielen Torschützenkönig. Hinzu kommen 13 Vorlagen. Im Schnitt 1,46 Scorerpunkte pro Spiel.
10. Claudio Pizarro
In Bremen von: 1999-2001, 2008-2012, 2015-2017, 2018-2020
Spiele: 320
Tore: 153
Mit 197 Toren ist Claudio Pizarro bis heute der sechstbeste Bundesliga-Torschütze aller Zeiten. Die meisten davon erzielt er für Werder (109) - in insgesamt vier Stints.
Seine erfolgreichste Zeit an der Weser erlebt er in seinem zweiten Stint. 2009 gewinnt der DFB-Pokal und erreicht das Finale des UEFA-Cups. 2011/12 spielt er seine statistisch beste Bundesliga-Saison, als er mit 18 Toren und 10 Vorlagen in 29 Spielen glänzen kann.
11. Marco Bode
In Bremen von: 1988-2002
Spiele: 495
Tore: 134
Während seiner gesamten Karriere spielt Marco Bode nur für Werder Bremen. Der 40-fache deutsche Nationalspieler hat bis heute die fünftmeisten Einsätze in der Werder-Geschichte.
Mit den Grün-Weißen gewinnt er drei verschiedene Titel. 1993, gleich dreimal wird er DFB-Pokalsieger (1991, 1994 und 1999), 1992 holt er zudem den Europapokal der Pokalsieger.
12. Horst-Dieter Höttges
In Bremen von: 1964-1978
Spiele: 420
Tore: 55
Bei der ersten Bremer Meisterschaft 1965 ist Höttges der Schlüsselspieler. "Er war einer der unangenehmsten Gegenspieler, gegen den ich antreten musste", erinnerte sich an Bayern-Torjäger Gerd Müller an "Eisenfuß", wie Höttges in Bremen genannt wurde. Der Verteidiger hat bis heute die meisten Bundesliga-Spiele aller Feldspieler für Werder bestritten.
Die Meisterschaft bleibt sein einziger Titel mit Werder. Mit dem DFB-Team gewinnt der 66-fache Nationalspieler 1972 den EM-Titel und zwei Jahre später den WM-Titel im eigenen Land.
13. Frank Baumann
In Bremen von: 1999-2009
Spiele: 360
Tore: 21
1999 ist Frank Baumann der erste Spieler, der vom damals neuen Trainer Thomas Schaaf verpflichtet wird. Baumann verlässt Werder anschließend nicht mehr.
Bereits im Jahr 2000 wird er zum Kapitän. 2004 darf er das Double aus Meisterschaft und Pokal als Erster in die Luft strecken.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn fungiert er acht Jahre lang als Werder-Geschäftsführer.
14. Andreas Herzog
In Bremen von: 1992-1995, 1996-2001
Spiele: 307
Tore: 72
Im Sommer 1992 wechselt Herzog von Rapid Wien zu Werder und wird gleich in seiner ersten Saison deutscher Meister. 1994 folgt der DFB-Pokalsieg.
1995 wechselt er gemeinsam mit Trainer Otto Rehhagel von Bremen zu den Bayern nach München. Nach nur einer Saison kehrt er an die Weser zurück und wird 1999 ein zweites Mal Pokalsieger.
15. Arnold "Pico" Schütz
In Bremen von: 1955-1972
Spiele: 540
Tore: 200
Der Kapitän der ersten Bremer Meistermannschaft 1965. Als 30-Jähriger agiert "Pico" da bereits als Allrounder, der die Fäden im Spiel zieht und Tore beisteuert. 10-mal trifft er in dieser Spielzeit. In Oberliga-Zeiten war Schütz meist noch Mittelstürmer. 23 und 22 Tore erzielt er in seinen besten Saisons.
1965/66 trifft er 20-mal, seine erfolgreichste Saison in der Bundesliga. Nach seiner Karriere wird er von Werder zum Ehrenspielführer ernannt.
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