Gladbach droht Millionen-Verlust bei Transferflop
Von Jan Kupitz

Mit einer Ablöse von 10,5 Millionen Euro ist Tomas Cvancara Gladbachs teuerster Einkauf seit Beginn der Corona-Pandemie - aber leider auch eines der größten Missverständnisse.
Denn nach einer unglücklichen Debütsaison am Niederrhein, die auch von viel Verletzungspech geprägt war, bekam Cvancara im vergangenen Sommer Tim Kleindienst vor die Nase gesetzt. Seitdem ist endgültig klar, dass der Tscheche trotz seiner hohen Ablöse maximal Backup bei der Borussia ist.
Die wenigen Chancen, die sich Cvancara bieten, weiß er zudem nicht zu nutzen. Beim 1:0-Sieg über Leipzig vertrat er den gesperrten Kleindienst in der Startelf, konnte sich aber kaum in Szene setzen. Bei Fotmob erhielt Cvancara die schwächste Bewertung aller Borussen, dazu lesen sich seine Statistiken nicht gut: Nur 52% seiner Pässe (12/23) brachte er gegen RBL an den Mann, seine Zweikampfquote lag sogar bei nur 25% (3/12, Boden und Luft zusammen). Die zwei Schüsse, die er abgab, gingen zudem relativ weit am Tor vorbei.
Gerardo Seoane bescheinigte Cvancara nach Abpfiff zwar "großen Einsatz und hohe Bereitschaft", doch mit dem Ball "kann er natürlich mehr", wie Roland Virkus zu betonen wusste.
Das Portal Transfermarkt hat den Marktwert des Angreifers in der vergangenen Woche auf vier Millionen Euro herab gestuft, folglich droht Gladbach hier ein riesiges Minus. Laut Bild-Angaben möchte man Cvancara zwar nicht verschenken, doch das Boulevardblatt spekuliert, dass der Verein ab einem Angebot über fünf Millionen Euro zu einem Verkauf bereit wäre. Das wäre nur die Hälfte seiner einst gezahlten Ablöse...
Oder kommt es im Sommer womöglich zu einem Leihgeschäft, um mit mehr Spielpraxis auch seine Entwicklung (und seinen Marktwert) wieder in Gang zu bringen? Hinter Kleindienst dürften sein Selbstvertrauen und sein Wiederverkaufswert jedenfalls kaum steigen.
Weitere Gladbach-News lesen:
feed