"Genug geredet" - Deadline für Kimmich? Heikle Situation für den FC Bayern
Von Oliver Helbig
Das Jahr 2025 soll auch für den FC Bayern München eine Art von Rückkehr werden. Eine Rückkehr zu Dominanz, Selbstverständnis und vor allem zu Titeln nach der titellosen letzten Saison. Ein wesentlicher Eckpfeiler der Münchner soll dabei Joshua Kimmich sein. Der 29-jährige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft soll auch beim deutschen Rekordmeister die Binde übernehmen und den Verein als Gesicht in die Zukunft führen. Doch ob Kimmich dem FC Bayern überhaupt erhalten bleibt, ist derzeit noch gar nicht klar. Der Vertrag des zentralen Mittelfeldspielers läuft zum Saisonende aus und Kimmich selbst scheint sich noch nicht entschieden zu haben ob er seine Karriere in München fortsetzt. Doch das soll sich, wenn es nach dem Verein geht, schnell ändern.
Kimmich, der die freien Tage im Kreise seiner Lieben verbrachte, um sich vor einer für ihn persönlich enorm wichtigen Karriereentscheidung in aller Ruhe Gedanken zu machen, hat nach Informationen der SPORT-BILD offenbar den Wunsch des Vereins erhalten, noch Anfang Januar Klarheit zu schaffen. Demnach bis zum Rückrundenstart der Bundesliga am 11. Januar gegen Gladbach. Die Bedeutung Kimmichs beim FC Bayern wurde zuletzt von Max Eberl schon betont. "Josh hat eine sehr, sehr gute Hinrunde gespielt. Dass er ein wichtiger Spieler ist, hat er oft genug gezeigt“, so der Sportvorstand. Doch genau aus diesem Grund möchten die Bayern diese Baustelle nun möglichst schnell geschlossen wissen. "Wir haben alle genug geredet und werden uns unsere Gedanken machen. Dann geht’s im Januar weiter“, so Eberl weiter.
Die Karten der Bayern liegen auf dem Tisch und Kimmich wurde nach SPORT-BILD-Informationen deutlich gemacht, wie der weitere Plan für ihn beim Rekordmeister aussieht. Dass der Verein angesichts der Vertragssituation des Nationalspielers schnellstmöglich Klarheit haben will, um gegebenenfalls auf eine Absage reagieren zu können, ist verständlich, aber auch, dass Kimmich offenbar nicht gerne unter Druck gesetzt wird. Keine einfache Situation für die Münchner.
90min Einschätzung:
Die nächste Unterschrift unter einen großen Vertrag könnte für Kimmich auch die letzte große sein. Klar, dass sich der designierte "Kapitän der Zukunft" das mit Ende zwanzig gut überlegen will. Hinzu kommt, dass die Rückendeckung der Münchner nicht immer unerschütterlich war, etwa als Kimmich zu Corona-Zeiten in den Fokus der Öffentlichkeit geriet und von dieser fast zu einer Impfentscheidung gedrängt wurde oder als der Verein ihn unter Tuchel offen als Verkaufskandidaten auswies. Kimmich bestätigte in der Vergangenheit bereits, dass all diese Dinge auch eine Rolle in seinen Überlegungen spielten und seine Entscheidung beeinflussen könnten. Der Bayern-Star will das große Ganze sehen. Klar ist aber auch, dass Kimmich ein Familienmensch ist, sich in München mit Frau und Kindern wohlfühlt und sich ein Zuhause aufgebaut hat. Doch der Zeitpunkt für einen Wechsel zu einem attraktiven Schwergewicht im Ausland war wohl noch nie so verlockend wie jetzt. An Interessenten für Kimmich mangelt es jedenfalls nicht. Letztlich hat der Mittelfeldspieler das Heft des Handelns wohl selbst in der Hand und dürfte vom Verein (noch) nicht die Pistole auf die Brust gesetzt bekommen. So sehr aktuell die Harmonie auch überwiegt birgt diese Geschichte auch großes Potenzial für einen großen Überraschungsknall am Ende.
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