"Geisteskrank": Füllkrug spricht über Werder Bremen und Marvin Ducksch
Von Franz Krafczyk
Für Niclas Füllkrug verlief das neue Kapitel in der Premier League bislang holprig. Nach drei Kurzeinsätzen bei West Ham United verpasste er die jüngsten vier Partien aufgrund einer Achillessehnenreizung. Auch für die beiden Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande kommt der Nationalstürmer damit nicht in Frage.
Der 31-Jährige hat somit genug Zeit, sich um Themen außerhalb des Platzes zu kümmern und war kürzlich in Martin Harniks Podcast 'Flatterball' zu Gast. Dort erinnerte sich Füllkrug vor allem an seine Zeit bei Werder Bremen zurück.
"Es ist das eine, von den Fans gefeiert zu werden. Das andere ist, dass du ein Tor schießt und nach dem Spiel die ganze Mannschaft kommt und dich in den Arm nimmt", schwärmte der ehemalige SVW-Torjäger von den schönsten Momenten im Leben eines Fußballers. "Du spürst Liebe, Dankbarkeit und dieses Gefühl, das Spiel für die Mannschaft gezogen zu haben. Als Stürmer hast du diese zehn Jungs hinter dir, die sich für dich über 90 Minuten zerreißen, damit du vorne der gefeierte Held bist. Und wenn du das erfüllst, dann danken sie dir das auch und machen das gerne. Dieses Gefühl habe ich so krass in der Nationalmannschaft, aber ich hatte es auch geisteskrank bei Werder."
Füllkrug erinnert sich dabei sehr gerne an die frühere Bremer Mannschaft, in der er gemeinsam mit Marvin Ducksch eines der erfolgreichsten Sturmduos der jüngeren grün-weißen Vereinsgeschichte bildete: "Mit der Mannschaft, mit der wir aufgestiegen sind und die erste Liga dann absolviert haben - da war es, als hätte ich meine neun Krieger hinter mir, die für mich durch jeden Krieg gehen und das schon regeln würden. Und es sind deshalb nur neun, weil es neben mir noch Duckschi gab, von dessen intelligenter, zuarbeitender Spielweise ich wahnsinnig profitieren konnte. Deswegen habe ich es so geliebt, mit dieser Mannschaft zu spielen."
"Unfassbar stolz": Jedes Länderspiel für Füllkrug "wie ein Titelgewinn"
Seine starken Leistungen bei Werder ermöglichten es Füllkrug, sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen und später zu Borussia Dortmund zu wechseln. Auch nach seinem Abschied vom BVB nach nur einer Saison ist der Angreifer aus der DFB-Elf nicht mehr wegzudenken. "Die Nationalmannschaft ist für mich das Größte. Ein Länderspiel fühlt sich für mich wie ein Titelgewinn an. Ich weiß nicht, warum das bei mir so krass ist. Ich bin jedes Mal so unfassbar stolz, dieses Trikot mit der Nummer neun tragen zu dürfen."
Obwohl er seine Qualitäten in der Premier League noch nicht unter Beweis stellen konnte, bereut er seinen Wechsel in die englische Hauptstadt nicht. "Wenn du irgendwann an einem Punkt deiner Karriere bist, an dem du einfach das machen kannst, worauf du gerade Lust hast, dann ist das doch auch schön. Und ich hatte einfach wahnsinnige Lust, noch einmal eine neue Herausforderung anzunehmen und etwas zu machen, was richtig aus der Komfortzone rausgeht", erklärte Füllkrug seinen Schritt auf die Insel. "Wenn ich daran wachse, dann kann ich nochmal reifen und einen weiteren Schritt machen."
Weitere Werder-News lesen: