"Geht nicht spurlos an einem vorbei": Matthäus bewertet die Wirtz-Überraschung
Von Yannik Möller
Die Vertragsverlängerung scheint zwar noch nicht vollzogen, doch es mehren sich die Anzeichen, dass Florian Wirtz ein neues Arbeitspapier bei Bayer Leverkusen unterschreiben und dem Verein damit auch zur nächsten Saison erhalten bleiben wird (90min berichtete).
Ein Schritt, der einerseits durchaus überrascht, andererseits aber auch seine logischen Gründe zu haben scheint. Dieser Meinung ist zumindest Lothar Matthäus. In seiner Kolumne bei Sky betont er, diese wohl bevorstehende Entscheidung würde "absolut Sinn ergeben".
"Wäre ich an der Stelle von Florian Wirtz, würde ich bis zur WM 2026 in Leverkusen bleiben. Sollte er also verlängern, würde das für mich absolut Sinn ergeben. Einen großen Wechsel durchzuführen, bringt immer einigen Wirbel mit sich, der nicht spurlos an einem vorbeigeht. Bei Bayer ist Wirtz in seinem gewohnten, beschützten Umfeld und könnte sich optimal auf die WM einstellen", so die Argumentation des TV-Experten.
Bei Vereinen wie Real Madrid oder Manchester City herrsche "eine andere Medienwelt" vor, sodass der Druck schnell steigen würde. In Leverkusen hingegen würde er "beschützt, wenn er mal nicht so gut spielt". Diesen Vorteil sieht Matthäus offenbar als wichtig für die weitere Entwicklung des 21-Jährigen an.
"Zudem hat Wirtz mit Leverkusen einen Verein, der zu den Top-10 in Europa gehört und jede Mannschaft schlagen kann", führte Matthäus aus und kritisierte zugleich, dass die Bundesliga "gerade in unserem Land oft zu klein gemacht" werde. Sie habe ebenfalls eine gewisse "Strahlkraft", weshalb ein Verbleib in der Bundesliga gar nicht kritisiert werden müsse.
"Ich glaube, dass in Wirtz' Umfeld sein Zukunftsplan sachlich und fachlich sehr gut durchdacht wird. Er ist ein intelligenter Junge, das Management macht die Familie und da sieht man schon, dass er geerdet ist", lobte Matthäus außerdem die Vorgehensweise von Wirtz und seiner Familie. Sein Vater agiert etwa auch als sein Berater. Die augenscheinliche Entscheidung, zunächst den übergeordneten Fokus auf die WM in anderthalb Jahren zu legen und womöglich anschließend zu wechseln, hält Matthäus daher für richtig und nachvollziehbar.
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