"Gefühl, es sei alles meine Schuld": Bayern-Spielerin spricht über letzte Saison
Von Helene Altgelt
In einem Interview mit dem Bayern-Blog Miasanrot hat Tuva Hansen über ihre bisherige Karriere, ihre Rolle im Team und die Ziele der Münchnerinnen gesprochen. Die norwegische Verteidigerin sprach auch über einen Patzer von ihr in der letzten Saison der Champions League. In der letzten Saison war Bayern schon in der Gruppenphase ausgeschieden.
Im letzten Spiel gegen Paris Saint-Germain konnte Hansen dort einen Ball nicht klären, Tabitha Chawinga nutzte den Fehler zum 1:0. Hansen hatte über die Szene schon in Folge vier der Bayern-Dokumentation "Mehr als 90 Minuten" gesprochen. In den sechs Folgen der Doku geht es um die Höhen und Tiefen der Saison 2023/24 bei Bayern.
Hansen sagte in der Dokumentation, sie habe das Gefühl gehabt, alleine am bitteren Ausscheiden schuld zu sein. "Ich war am Boden zerstört (...) und dachte, ich würde es nicht verdienen, ein Teil des Teams zu sein", so Hansen in der Dokumentation. In dem Video ist zu sehen, wie ihre Teamkolleginnen wie Linda Dallmann und Jovana Damnjanovic sie trösten und aufbauen.
Über diese Erfahrungen spricht die Norwegerin nun auch in dem neuen Interview mit Miasanrot. "Wenn man diese tollen Leute um sich hat, Menschen, die einen unterstützen, egal was passiert, und wenn man solche Situationen erlebt, dann zeigt einem das, dass es im Leben um mehr geht als nur um Fußball", so Hansen: "Man hat gemerkt, dass sich das Team wirklich kümmert. Und das war der Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, Teil von etwas zu sein, das größer ist als man selbst."
Der Zusammenhalt im Team wird in der Dokumentation mehrmals herausgestellt. Neben dem Trost ihrer Teamkolleginnen habe es ihr nach dem Fehler auch geholfen, lange mit ihrem Hund spazierenzugehen und abzuschalten, sagte die Verteidigerin.
Hansen sprach in dem Interview auch über ihre Entscheidung, zu Bayern zu kommen. "Um ehrlich zu sein, dachte ich lange nicht, dass Deutschland für mich eine Option sein könnte, denn ich liebe Norwegen und ich liebe es, zu Hause zu sein", sagte Hansen. Als sie dann konkret über den Wechsel entscheiden musste, sei es aber ein "No-Brainer" gewesen.
Hansen sprach in dem Interview, das vor dem Topspiel gegen Wolfsburg geführt wurde, auch über die bisherige Saison von Bayern. Besonders individuelle Fehler sollten die Münchnerinnen noch abschalten, erklärte sie: "Gegen Köln haben wir viele Bälle verloren und hatten keine gute Kontrolle über das Spiel", so Hansen. "Wenn man sich die Statistiken ansieht, hatten wir zwar über 70 Prozent Ballbesitz, allerdings war ein großer Teil davon in unserer Spielhälfte. Wir haben das Spiel also nicht so dominiert wie gewünscht."