Frauen-EM 2025: So sind die deutschen Gruppengegner einzuschätzen
Von Helene Altgelt
Vom 2. bis zum 27. Juli 2025 findet die Frauen-EM in der Schweiz statt. Die DFB-Frauen gehen als amtierende Vize-Europameisterinnen in das Frauenfußball-Turnier und haben den Titel bereits als Ziel ausgegeben. Nun steht die deutsche Gruppe fest: In Nyon wurde ausgelost, auf wen das Nationalteam trifft.
16 Teams haben sich für die EM qualifiziert, die in vier Gruppen mit vier Teilnehmern um den Einzug in das Viertelfinale spielen. Die besten zwei in jeder Gruppe kommen weiter. Deutschland ist in Gruppe C gelandet, gemeinsam mit Dänemark, Schweden und Polen.
Das ist keine leichte Gruppe, aber die DFB-Frauen hätte es auch noch deutlich schlimmer erwischen können. In Gruppe D treffen etwa Frankreich, England und die Niederlande aufeinander - gegen ein Team aus dieser Gruppe geht es dann in einem möglichen Viertelfinale.
So sind die Gegnerinnen von Deutschland einzuschätzen:
Dänemark: Ein guter Bekannter von der EM 2022
Mit Dänemark hat das DFB-Team bereits einige Erfahrungen gemacht. Bei der letzten EM 2022 traf die Nationalelf ebenfalls auf die Skandinavierinnen. Das Spiel hat Deutschland noch sehr gut in Erinnerung: Eigentlich war zum Auftakt der EM ein hartes Spiel erwartet worden, aber die DFB-Frauen gewannen souverän mit 4:0, begeisterten viele Fans und machten so den ersten von vielen Schritten, die schließlich zur Silbermedaille führten.
Danach gelang Dänemark aber die Revanche: In der Nations League siegten sie 2023 mit 2:0. Die Elf von Bundestrainer Christian Wück weiß also, dass die Skandinavierinnen nicht zu unterschätzen sind. Dänemark wurde 2017 Vize-Europameister, bis heute das beste Resultat bei großen Turnieren.
Besonders eine Spielerin ist in Deutschland natürlich sehr bekannt: Pernille Harder ist das Aushängeschild des Teams, die Stürmerin spielt bei Bayern und spielte zuvor auch schon lange in Wolfsburg. Harder will ihre Elf nochmal zu einem Achtungserfolg führen, an der Seite von Talenten wie Kathrine Kühl und mit Sturmpartnerin Amalie Vangsgaard.
Schweden: Skandinavische Defensivstärke
Bei Schweden wird gerne von einer Golden Generation gesprochen: Viele Leistungsträgerinnen wie Magdalena Eriksson, Fridolina Rolfö, Filippa Angeldal und Stina Blackstenius sind in einem ähnlichen Alter.
Die Goldene Generation konnte sich allerdings noch nicht komplett krönen, sondern nur versilbern. Bei Olympia 2021 erreichten die Schwedinnen mit sehr gutem Fußball den zweiten Platz, im Finale erlebten sie eine Tragödie im Elfmeterschießen. Bei der EM im Jahr darauf kamen sie nochmal ins Halbfinale.
Seitdem sind die Skandinavierinnen aber etwas ausrechenbar geworden und zählen daher nicht zu den Top-Favoriten auf den Titel. Defensiv sind sie stark, vorne fehlt teils etwas der Punch. Bei Schweden kommen aktuell aber starke Talente wie Hanna Bennison und Rosa Kafaji nach, die das Spiel beleben.
Die Elf von Peter Gerhardsson kann weiter mit allen mithalten, spielte dieses Jahr zweimal Unentschieden gegen England. Ob es nochmal für den ganz großen Wurf reicht, wird sich im nächsten Sommer zeigen - die DFB-Frauen können sich vermutlich auf ein Geduldsspiel gefasst machen.
Polen: Der EM-Neuling mit Pajor-Power
Polen komplettiert die Gruppe als Underdog: Zum allerersten Mal hat sich das Team um Star-Stürmerin Ewa Pajor für ein großes Turnier qualifiziert. Nach dem Sieg in den Playoffs gegen Österreich wurde es daher emotional.
Viele polnische Spielerinnen sind aus der Frauen-Bundesliga bekannt: Natalia Padilla Bidas steht bei Bayern unter Vertrag, das Trio Sylwia Matysik, Martyna Wiankowska und Adriana Achcinska spielt beim 1. FC Köln, Tanja Pawollek ist bei Eintracht Frankfurt eine Leistungsträgerin und Dominika Grabowska kickt für die TSG Hoffenheim.
Unbestrittener Star des Teams ist aber Ewa Pajor: Die Stürmerin, im Sommer nach neun Jahren in Wolfsburg zum FC Barcelona gewechselt, ist enorm wichtig für ihr Team. Wie torgefährlich sie ist, wissen nicht nur ihre früheren Wolfsburger Kolleginnen.
Polen spielte bereits in der Nations-League-Gruppenphase zweimal gegen Deutschland und schlug sich dabei gut: Beide Male ging die Elf der 38-jährigen Trainerin Nina Patalon in Führung - die konnten sie zwar nicht halten, aber Schreckmomente waren es trotzdem.