Fohlen-Stars einig: Das fehlt Gladbach zum nächsten Schritt
Von Oliver Helbig
Das rheinische Derby gegen den amtierenden Double-Gewinner und derzeit ärgsten Verfolger des FC Bayern, Bayer 04 Leverkusen, war für Borussia Mönchengladbach allein schon wegen der lange geführten Rivalität von großer Bedeutung, aber auch sportlich stellte die Partie eine Art Standortbestimmung für die Fohlen dar. Die Gladbacher wirken in dieser Saison deutlich gefestigter als beispielsweise noch in der vergangenen Spielzeit, doch um wieder eine feste Größe im oberen Tabellendrittel der Bundesliga zu werden, fehlen der Borussia noch einige Prozentpunkte. Darin waren sich Tim Kleindienst und Julian Weigl nach dem Schlusspfiff einig.
"Wir müssen versuchen, auch gegen diese großen Teams in Ballbesitzphasen besser zu werden und uns dann vielleicht das eine oder andere Mal besser aus den Pressingsituationen zu lösen. Dann wäre was möglich", bemängelte Kleindienst nach Abpfiff. Viele einfache Ballverluste erschwerten es den Fohlen gegen die Werkself auf AUgenhöhe mithalten zu können. "Wir hatten viel damit zu tun, gegen den Ball arbeiten zu müssen. Dann fehlt einem die nötige Frische in Beinen und Köpfen, wenn man selbst den Ball hat. Aber man darf auch nicht vergessen, dass man Leverkusen nicht mal so locker an die Wand spielt", so die Analyse Nationalstürmers. Hinzu kam aber aus seiner Sicht auch noch etwas anderes: "Der Elfmeter hat es natürlich nicht einfacher gemacht." Kleindienst hatte so seine Probleme mit dem Elfmeter. "Auf dem Feld war meine erste Wahrnehmung, dass es ein scharfer Ball aus kurzer Distanz war, bei dem man kaum Reaktionszeit hat", sagte er nach Abpfiff.
Dennoch will man sich in Gladbach vom holprigen Start ins Jahr 2025 nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nach drei Niederlagen zum Jahresauftakt gegen den FC Bayern, den VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen soll im nächsten Punktspiel am kommenden Samstagabend der Bock endlich umgestoßen werden. "Wir hatten drei schwere Spiele zum Auftakt ins Jahr. Jetzt müssen wir uns auf Bochum fokussieren und da die Punkte holen", so Kleindienst.
Auch Weigl wünscht sich mehr Ruhe in Ballbesitz
Auch Mittelfeldmann Julian Weigl sah gegen Leverkusen gute Ansätze die letztlich aber durch einfache Ballverluste der Borussia schnell verpufften. "Anfangs ist unser Plan gut aufgegangen, wir standen sehr kompakt. Wir haben versucht, die Räume eng zu machen. Es war uns klar, dass wir heute viel verteidigen werden müssen. Leverkusen ist extrem stark mit Ball. Mit zunehmender Spieldauer hat dann ein wenig die Kraft nachgelassen. Die nötige Ruhe in Ballbesitz zu bewahren, wurde dann schwieriger. Phasenweise ist es uns in der zweiten Halbzeit gelungen, aber insgesamt zu wenig. Leverkusen wurde dann drückend und hat Chancen kreiert. Dann wurde es extrem schwer."
So bleibt wohl vor allem festzuhalten, dass die Borussen gerade bei eigenem Ballbesitz souveräner agieren müssen, um dabei die eigene Defensive zu stärken und die vorhandene Offensivpower besser auf den Platz zu bringen. Frei nach dem Motto: Solange wir den ball haben kann der Gegner kein Tor schießen. Für die Fortsetzung der eingeschlagenen Entwicklung wäre es also wichtig, diese Punkte in den Griff zu bekommen. Dann dürfte der nächste Entwicklungsschritt in Gladbach nicht lange auf sich warten lassen.