FC Bayern vs Eintracht Frankfurt - Der Head-to-Head-Vergleich zum Spitzenspiel

Wenn am Montagabend der FC Bayern München die Eintracht aus Frankfurt empfängt, stehen sich die Topstars der Frauen-Bundesliga gegenüber. Genug individuelle Qualität haben beide in den Reihen. Der Head-to-Head-Vergleich..
Georgia Stanway (links) im Duell im Laura Freigang (rechts)
Georgia Stanway (links) im Duell im Laura Freigang (rechts) / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Maria Luisa Grohs vs. Stina Johannes (Tor)

Die Defensive der Bayern-Frauen zeigt sich bisher ungewohnt anfällig: Bereits sieben Mal musste Mala Grohs hinter sich greifen, in der vergangenen Spielzeit hat die Torfrau des FCB in der kompletten Saison nur acht Gegentreffer kassiert. Ein Beispiel könnte sich der FCB an seinen Gegnerinnen aus Frankfurt nehmen. Stina Johannes kann sich nämlich nur über vier Gegentore beklagen - der Spitzenwert der gesamten Bundesliga. Beide Torfrauen offenbaren durchaus Schwächen und sind alles andere als fehlerfrei. Die konstantere Leistung hat bisher allerdings Stina Johannes auf den Rasen gebracht.

Punkt für Frankfurt - 1:0 für die SGE

Giulia Gwinn vs. Pia-Sophie Wolter (Rechtsverteidigung)

Die rechte Abwehrseite der Eintracht bekleidet Pia-Sophie Wolter. Die 26-Jährige stand in allen sieben Spielen von Anfang an auf dem Platz und rechtfertigt ihre Startelfgarantie durch eine unaufgeregte Spielweise. Auf Seiten der Bayern hat sich Giulia Gwinn auf dieser Position festgespielt. Chefcoach Straus setzte die 25-Jährige zwar kurzzeitig auch auf der Linksverteidigung ein, ihre Stärken liegen aber wohl eher auf der rechten Seite. Gwinn hat vor allem offensiv einen großen Impact und schafft es ihre Mitspielerin in Szene zu setzen. Bei der Nationalmannschaft ist für Wolter bisher keinerlei Vorbeikommen an Giulia Gwinn, so wird die Adlerträgerin oft für die Bayern-Spielerin eingewechselt.

Punkt für Bayern - 1:1

Glódís Viggósdóttir vs. Sara Doorsoun (Innenverteidigung)

In der Innenverteidigung der Bayern steht Glódís Viggósdóttir wie ein Fels in der Brandung. An der Isländerin beißen sich so manche Gegenspielerinnen die Zähne aus. Im Trikot der Eintracht nimmt diese Rolle Sara Doorsoun ein, die Teil des bisher sehr soliden Abwehrvebunds der SGE ist. Individuell konstanter und mit einer geringeren Fehleranfälligkeit spielt allerdings dann doch die Kapitänin der Bayern-Frauen.

Punkt für Bayern - 2:1 für den FCB

Tuva Hansen vs. Sophia Kleinherne (Innenverteidigung)

Aufgrund kleiner Verletzungen musste Alexander Straus auf der Innenverteidiger-Position rotieren. Die Norwegerin Tuva Hansen spielte folglich zuletzt häufiger neben Viggósdóttir, obwohl sie eigentlich auf der Linksverteidiger-Position zuhause ist. Je mehr Partien sie dort absolviert, desto sicherer wurde Hansen und war alles andere als eine Schwachstelle in der Münchener Abwehrreihe. An das Niveau einer Sophia Kleinherne als Innenverteidigerin kommt Tuva Hansen jedoch noch nicht ran. Kleinherne gehört auch in dieser Saison wieder zu einer der Leistungsträgerinnen bei der SGE und hält den Laden hinten dicht.

Punkt für Frankfurt - 2:2

Sophia Kleinherne
Sophia Kleinherne / Alex Grimm/GettyImages

Carolin Simon vs. Nina Lührßen (Linksverteidigung)

In der Linksverteidigung herrscht bei der Eintracht ein harter Konkurrenzkampf zwischen Nadine Riesen und Nina Lührßen. Lührßen schien sich aber zuletzt in die Startelf gespielt zu haben und versucht über links auch offensiv Dampf zu machen. So gelang der 24-Jährigen in sechs Bundesliga-Partien ein Assist. Eine ähnliche Statistik weißt auf der anderen Seite Carolin Simon auf, die in sieben Spielen eine Vorlage geben konnte. Die Verteidigerin der Bayern spielt schon seit Jahren auf Top-Niveau und kommt jetzt nach ihrem Kreuzbandriss immer besser in Fahrt. Im direkten Vergleich muss Lührßen Carolin Simon aufgrund ihrer bisherigen Leistungen etwas ziehen lassen.

Punkt für Bayern - 3:2 für den FCB

Sarah Zadrazil vs. Lisanne Gräwe (defensives Mittelfeld)

Im defensiven Mittelfeld der Bayern-Frauen ist Sarah Zadrazil nicht mehr wegzudenken. Die 31-Jährige bringt viel Ruhe und Sicherheit ins Spiel von Trainer Alexander Straus. Den offensiveren Part übernimmt ihre Teamkollegin Georgia Stanway, wobei Zadrazil zuletzt gegen die Werkself mit einem sehenswerten Abschluss den wichtigen Anschlusstreffer erzielen konnte. Bei der Eintracht ist Lisanne Gräwe im Mittelfeld zu Hause. Die 21-Jährige rückte nach der schweren Verletzung von Pawollek unverhofft in die Startelf, musste früh Verantwortung übernehmen und zahlt das Vertrauen bisher durch konstante Leistungen aus. Gräwe überzeugte so sehr, dass auch Bundestrainer Wück auf sie aufmerksam wurde und ihr beim Spiel gegen Australien das Startelfdebüt ermöglichte. Aktuell performen Sarah Zadrazil und Lisanne Gräwe auf einem ähnlich guten Niveau und schenken sich nicht viel.

Unentschieden - 3,5:2,5 für den FCB

Georgia Stanway vs. Elisa Senß (defensives Mittelfeld)

Elisa Senß ist neben Gräwe die zweite Strippenzieherin im Mittelfeld der Adlerträgerinnen. Senß hat sich so mühelos in das Frankfurter Team eingefügt, dass es unglaublich erscheint, wenn man bedenkt, dass sie erst diesen Sommer von der Werkself in die Mainmetropole wechselte. Auf Seiten der Bayern diktiert Georgia Stanway das Spielgeschehen. Die Engländerin ist eine der komplettesten Spielerinnen der Liga: Körperlichkeit, durchdachte Pässe und harte Abschlüsse - Stanway hat viel im Repertoire. Mit vier Toren ist die 25-Jährige aktuell zudem die beste Torschützin der Bayern. Zwar spielt Senß auch auf Top-Niveau, an Georgia Stanway kommt sie aber noch nicht ran.

Punkt für Bayern - 4,5:2,5 für den FCB

Pernille Harder vs. Laura Freigang (offensives Mittelfeld)

Frankfurts Laura Freigang spielt bisher eine makellose Saison: Mit sieben Treffern grüßt sie von der Spitze der Torschützinnenliste. Doch Freigang kann weitaus mehr als nur Tore schießen. Die 26-Jährige ist der zentrale Punkt im Spiel der Eintracht. Eine ähnliche Rolle nimmt Pernille Harder bei den Bayern ein. Zwar traf Harder im Vergleich zu Laura Freigang drei Mal weniger, sorgt oftmals aber durch ihre cleveren Entscheidungen und Spielzüge für den entscheidenden Unterschied. Es ist ein Kopf an Kopf Rennen zwischen den beiden in dieser Saison. Für Freigang spricht das Momentum und Harder die Erfahrung. Am Montagabend haben die Top-Spielerinnen die Chance, ihre Klasse unter Beweis zu stellen.

Unentschieden - 5:3 für den FCB

Laura Freigang, Marina Hegering, Merle Frohms
Laura Freigang (weiß) führt die Torschützen-Liste an / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Klara Bühl vs. Barbara Dunst (Flügel)

Während Klara Bühl als klare linke Flügelstürmerin gilt, ist das Positionsprofil von Frankfurts Barbara Dunst deutlich flexibler. Allerdings setzt die österreichische Nationalspielerin auch hauptsächlich auf dem linken Flügel ihre Akzente (ein Tor und vier Vorlagen) und gehört im Team von Niko Arnautis zu den unumstrittenen Leistungsträgerinnen. Genau dasselbe gilt für Klara Bühl: Der Spielstil der deutschen Nationalspielerin ist geprägt von Explosivität, Dribblings und wuchtigen Abschlüssen. So konnte Bühl bisher drei Tore und vier Vorlagen zur Statistik der Bayern hinzusteuern. An einem guten Tag gehört Bühl zum Non-plus-Ultra der Frauen-Bundesliga. Doch Dunst ist ihr dicht auf den Fersen.

Punkt für Bayern - 6:3 für den FCB

Linda Dallmann vs. Géraldine Reuteler (Flügel)

Während die meisten Spielerinnen bei den Bayern-Frauen gesetzt sind, gehört Linda Dallmann mit Sydney Lohmann und Jovana Damnjanović zu den Spielerinnen, die häufig durchrotiert werden. Dementsprechend wenig Flow konnte Dallmann bisher aufnehmen. Zwar generiert die Nationalspielerin Impact und sorgt für gefährliche Aktionen, das über mehrere Spiele von Anfang an zu beweisen, blieb Dallmann verwehrt. Anders sieht das bei Géraldine Reuteler aus. Die Schweizerin hatte bisher eine gute Saison: Drei Assists und drei Tore stehen auf der Haben-Seite von Reuteler. In allen sieben Spielen stand die 25-Jährige von Anfang an auf dem Rasen. Eine Konstanz, die für Géraldine Reuteler spricht.

Punkt für Frankfurt - 6:4

Lea Schüller vs. Nicole Anyomi (Sturm)

Im Sturm messen sich Lea Schüller und Nicole Anyomi. Während Schüller drei Tore und zwei Vorlagen in sieben Spielen erzielte, konnte Anyomi vier Tore und drei Vorlage sammeln. Lea Schüller sucht bisher noch ihre Leistung, wird aber auch durch kleinere Verletzungen ausgebremst und musste zuletzt auch bei der Nationalmannschaft aussetzen. Nicole Anyomi hingegen zeigt sich topfit und belebt den Frankfurter Sturm immens. Mit aktuellem Blick hat Nicole Anyomi das Momentum auf ihrer Seite.

Punkt für Frankfurt - 6:5

Fazit

Das Spiel zwischen Bayern und Frankfurt wird definitiv ein Duell auf Augenhöhe, bei dem sich die Fans am Montagabend auf eine spannende und ausgeglichene Partie freuen dürfen. In unserem Head-to-Head-Vergleich liegt der individuelle Vorteil leicht aufseiten der Bayern. Allerdings muss auch gesagt sein, dass ein direkter Vergleich aufgrund der taktisch unterschiedlichen Ausrichtungen beider Teams eventuell leicht hinkt. Klar ist, dass am Montag die Tagesform entscheidet und Statistiken in den Hintergrund rücken.

Endergebnis: 6:5 für den FC Bayern


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