FC Bayern: Kompany spricht über Abwehr-Sorgen - Freund übt scharfe Kritik wegen Davies

  • FCB-Coach Vincent Kompany spricht über die Ausfälle in der Abwehr und wie er sie auffangen möchte
  • Sportdirektor Christoph Freund mit scharfer Kritik an kanadischen Fußball-Verband
  • Bayern behalten sich rechtliche Schritte vor
Vincent Kompany
Vincent Kompany / Luciano Lima/GettyImages
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Die Bayern gehen in der Defensive personell am Stock. Die entscheidende Saisonphase muss der Rekordmeister in der Abwehr ohne die Säulen Alphonso Davies und Dayot Upamecano angehen. Im Tor wird zunächst auch Manuel Neuer fehlen. Der Kapitän erlitt einen Rückschlag und droht länger zu fehlen - womöglich kann Neuer erst nach den Duellen gegen Inter und dem Klassiker gegen den BVB sein Comeback feiern.

Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den FC St. Paui (Samstag, 15:30 Uhr) sprach FCB-Coach Vincent Kompany über die Ausfälle in der Abwehr. "Erst einmal tut mir es leid für Phonzie [Davies] und Upamecano, dass sie in dieser wichtigen Phase nicht dabei ein dürfen. Das ist mein erster Gedanke", so der Belgier. "Der zweite Gedanke ist, dass wir diese Saison schon die Ausfälle von Upa und Phonzie kompensieren mussten. Das haben wir bis jetzt immer geschafft. Hoffentlich bringt es die Gruppe noch enger zusammen. Die Reaktion ist für mich wichtiger. Für mich gibt es keine Ausreden", erklärte Kompany weiter.

"Ich glaube dass man schon lange vor diesen Verletzungen [sicherstellen musste], dass alle das Gefühl haben, gebraucht zu werden, dass sie wichtig sind. Dann ist so ein Moment nicht überraschend. Die verfügbaren Jungs haben schon viel gespielt in den letzten zwei Monaten. Am ersten Tag nach der Nachricht ist es natürlich ein schlechtes Gefühl. Aber am Tag danach geht es nur noch um die Jungs, die jetzt die Leistung bringen können", so Kompany.

Konkret über seine personellen Pläne für die Abwehr in den kommenden Wochen wollte der Bayern-Coach nicht eingehen. Speziell zu Neuer befragt, hielt sich der Belgier ebenfalls zurück. Eine Wadenverletzung sei "sensibel" und brauche Zeit. Eine genaue Ausfalldauer wolle er nicht mitteilen. "Ich hoffe es geht schnell."

Davies-Verletzung: Freund sieht "grenzwertigen" Ablauf - Bayern behält sich rechtliche Schritte vor

Sportdirektor Christoph Freund wurde im Zuge der schweren Verletzung von Alphonso Davies auch gefragt, ob sich der FC Bayern rechtliche Schritte gegen den kanadischen Fußballverband vorbehält. Der Linksverteidiger hatte sich im Einsatz für Kanada das Kreuzband gerissen. Sein Berater Nick Huoseh erhob im Anschluss Vorwürfe, weil Davies angeschlagen in die Partie ging und nicht hätte spielen sollen. "Wir wollen es einfach lückenlos aufklären. Es ist bitter für uns. Und so wie es abgelaufen ist, ist es einfach nicht korrekt. Wir wollen wissen, wie es wirklich abgelaufen ist", meinte Freund.

Weil Davies Müdigkeit verspürt habe, sei eigentlich abgemacht gewesen, dass er nicht spielen soll. Als "grenzwertig" beschreibt Freund den Ablauf. "Das zweite ist, es gibt dann diese Verletzung und der Phonzie fliegt zwölf Stunden zurück. Wir gehen davon aus, dass es nur ein Schlag ist und dann kommt so etwas raus. Das ist einfach nicht professionell", kritisierte Freund.

Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen hatte gegenüber der Bild bereits zuvor Vorwürfe erhoben: "Wir fordern von Canada Soccer eine lückenlose Aufklärung der Abläufe und behalten uns juristische Schritte ausdrücklich vor."

"Einen offensichtlich verletzten Spieler mit einem angeschlagenen Knie ohne fundierte medizinische Abklärung auf einen zwölfstündigen Interkontinental-Flug zu schicken, ist aus unserer Sicht grob fahrlässig und ein klarer Verstoß gegen die medizinische Sorgfaltspflicht", schlug Dreesen in eine ähnliche Kerbe wie Freund.


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