Bericht: Goretzka trifft Transfer-Entscheidung
- Leon Goretzka spielt unter Kompany kaum eine Rolle
- FC Bayern wollte Mittelfeldspieler schon im Sommer abgeben
- Der 29-Jährige soll eine Entscheidung über einen möglichen Winter-Abgang getroffen haben
Von Simon Zimmermann
Die vergangenen Wochen und Monate waren für Leon Goretzka sportlich keine einfachen. Der 29-Jährige hat seinen Stammplatz beim FC Bayern verloren und wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann ignoriert. Im Sommer musste der 57-fache Nationalspieler die Heim-EM zunächst vor dem TV anschauen. Und später ständig in den Meiden lesen, dass die Bayern ihn am liebsten loswerden wollen.
Unter dem neuen Trainer Vincent Kompany spielt der zentrale Mittelfeldspieler bislang auch noch fast überhaupt keine Rolle. Eine Minute in der Bundesliga, zwei Kurzeinsätze in der Champions League - insgesamt 14 Spielminuten stehen für Goretzka 24/25 zu Buche. Sein Kopfballtreffer beim 9:2-Kantersieg über Dinamo Zagreb wurde zwar von den Kollegen und ihm gefeiert. Hinwegtäuschen über seine sportliche Bedeutungslosigkeit zum Saisonstart kann er aber nicht.
Bis 2026 ist Goretzkas Vertrag in München noch gültig. Im vergangenen Sommer entschied er sich zu einem Verbleib, in dem Wissen, dass es sportlich noch schwieriger werden könnte für ihn. Doch Goretzka wollte um seinen Platz beim FCB kämpfen - und vertraute womöglich darauf, dass alles wieder (aus seiner Sicht) gut werden würde. So wie in den vergangenen Jahren häufiger mal.
Erstaunlicher ist da schon seine Entscheidung, München auch im Januar-Transferfenster nicht verlassen zu wollen. Diese habe er bereits getroffen, will zumindest Bild-Fußballchef und Bayern-Insider Christian Falk erfahren haben. Demnach sei es Goretzkas allerjüngste Entscheidung, die Saison bei den Bayern zu Ende zubringen. Bild-Kollege Tobias Altschäffl stimmt Falk im Podcast 'Bayern Insider' zu: "Nach all dem, was wir gehört haben, will er im Winter nicht gehen. Er hat weiter Geduld. Er hofft, dass er jetzt mal reinrutscht, dass er mehr Einsatzminuten bekommt." Mit zunehmend mehr Spielzeiten wolle sich Goretzka das Vertrauen des Trainers erarbeiten.
"Er will noch nicht aufgeben. Er ist charakterlich so, dass er keinen Aufstand macht. Er steht zur Verfügung, auf quasi jeder Position", fügte Altschäffl hinzu.
Man United würde Goretzka reizen
Sollte sich aber auch nach dieser Spielzeit nichts an seiner Situation verbessert haben, käme für ihn eine Wechsel im Sommer 2025 infrage. Manchester United soll dabei einer der Klubs sein, die ihn reizen würden. Da dürfte es Goretzka durchaus gelegen kommen, dass die Red Devils den 29-Jährigen weiter auf der Liste haben sollen.
Der ein oder andere größere Klub in Europa könnte zudem ins Rennen einsteigen. Mit einem Jahr Restvertrag und einem rapide sinkenden Marktwert könnte Goretzka zu einem Schnäppchen werden. Seine Qualitäten als Box-to-Box-Spieler könnten derweil vor allem in der Premier League gefragt sein.