"Fast perfekt gespielt": Leverkusen hadert mit Ergebnis gegen Bayern München

Bayer 04 Leverkusen und der FC Bayern trennten sich im Ligagipfel am Samstagabend mit einem torlosen Unentschieden. Die Werkself ärgerte sich über zwei liegen gelassene Punkte.
Bayer Leverkusen gegen Bayern München
Bayer Leverkusen gegen Bayern München / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Der FC Bayern hat sich am Samstagabend bei Bayer Leverkusen ein 0:0 erkämpft und hält somit im Rennen um die Meisterschaft einen Vorsprung von acht Punkten auf die Werkself. Im möglicherweise vorentscheidenenden Spiel um die Schale spielte aber vor allem eine Mannschaft meisterlich: die Gastgeber aus Leverkusen.

Die Werkself dominierte die Bayern über die volle Distanz des Spiels. Viele Fußballfans durften vermutlich erstmalig in den Genuss kommen, eine Bayern-Truppe zu sehen, die mit einem Abwehrbollwerk auf ein 0:0 aus ist. Zumindest ging dieser Plan für die Gäste auch auf, was allerdings vor allem an der schludrigen Chancenverwertung der Werkself lag.

Leverkusens Granit Xhaka bewertete das Spiel daher nach Abpfiff auch bei Sky als "gefühlte Niederlage". Der Schweizer ergänzte: "So gegen Bayern zu spielen, mit so viel Charakter, so einer Mentalität und so einem Engagement, das verdient ganz großen Respekt."

Leverkusen hatte gleich zwei mal Alu-Pech, Jeremie Frimpong und Nathan Tella trafen jeweils nur die Latte. In der Nachspielzeit hatte Florian Wirtz die große Chance auf den Siegtreffer, schob den Ball aus kurzer Distanz jedoch am Münchener Tor vorbei.

"Wir haben es fast perfekt gemacht. Wir hatten Chancen und haben fast das ganze Spiel in ihrer Hälfte gespielt", sagte Cheftrainer Xabi Alonso nach dem Spiel. "Das ist nicht einfach gegen diese Bayern. Ich habe fast alle Spiele gesehen. Sie drücken, sie kontrollieren und spielen mit großer Dominanz."

Deswegen hadert Leverkusen mit dem Ergebnis, ist aber trotzdem glücklich über eine der beeindruckendsten Leistungen, die eine Mannschaft gegen die Bayern in den vergangenen zehn, 15 Jahren erbracht hat. "Für die Tabelle ist es nicht genug, aber das Gefühl im Stadion ist okay", fügte Alonso an.

Auch Xhaka relativierte die Rechenspiele nach dem Gipfeltreffen noch einmal: "Die interessiert uns nicht", sagte er, angesprochen auf die Tabelle. "Die hat uns schon letztes Jahr nicht interessiert, als wir mit 20 Punkten vorne waren und die interessiert heute nicht. Ob wir jetzt acht, fünf oder elf Punkte hinter Bayern sind: Wenn wir so weitermachen, dann können wir stolz auf uns sein. Und wenn Bayern München die Spiele weiterhin gewinnt, dann muss man ihnen die Hände geben und gratulieren."

"Ist vielleicht glücklich" - Bayern-Stars zufrieden mit Punktgewinn in Leverkusen

Auf Münchener Seite herrschte weniger Zufriedenheit über die Art und Weise, dafür aber über das Ergebnis vor. "Dass wir grundsätzlich besser spielen können, als wir es heute getan haben, das ist, glaube ich, ersichtlich gewesen", sagte Thomas Müller, den Cheftrainer Vincent Kompany 90 Minuten auf der Bank ließ. Wenn du merkst, das Momentum ist nicht auf deiner Seite, dann musst du auch einfach dagegenhalten. Das haben wir gut gemacht", fügte er an.

Müller weiter: "Ein ordentliches Ergebnis, ein wunderbarer Punkt. So können wir das Spiel hier nun abhaken, haben ein gutes Polster von acht Punkten, können uns auf das Celtic-Rückspiel am Dienstag konzentrieren."

Kapitän Manuel Neuer sagte: "Das ist vielleicht glücklich, aber wir haben auch schon gegen Leverkusen gespielt, wo es sehr unglücklich für uns gelaufen ist, wo wir auch keine drei Punkte mitgenommen haben. Das bleibt am Ende stehen."

Von einer Vorentscheidung in der Meisterschaft wollten indes auch die Bayern nichts wissen. "Das könnt ihr bezeichnen, wie ihr wollt und mit Adjektiven ummanteln, dass es kracht. Ob es jetzt meisterlich ist oder nicht, wir sind acht Punkte vorne und haben am Dienstag zuhause die Chance, in der Champions League weiterzukommen. Um den Rest kümmern wir uns nicht", erklärte Thomas Müller.


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