"Fand ich schon ziemlich speziell" - Lille-Präsident mit brisanter Schiedsrichter-Andeutung

Der BVB hatte beim 2:1-Sieg in Lille Elfmeter-Glück. Schiedsrichter Sandro Schärer geriet im Anschluss in den Fokus von Lille-Präsident Olivier Letang.
Serhou Guirassy im Zweikampf mit Thomas Meunier
Serhou Guirassy im Zweikampf mit Thomas Meunier / Franco Arland/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der BVB steht dank einer starken Leistung in Lille im Viertelfinale der Champions League. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Schwarzgelb im Achtelfinal-Rückspiel durchaus Elfmeter-Glück hatte und so die Partie noch in einen 2:1-Sieg drehen konnte.

Kurz nach der Pause brachte der Ex-Dortmunder Thomas Meunier BVB-Torjäger Serhou Guirassy an der Strafraumgrenze zu Fall. Meunier hatte Guirassy leicht an der Hüfte berührt, Guirassy ging im hohen Tempo zu Boden.

Die BVB-Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl und Niko Kovac bewerteten die Szene als "Kann-Elfmeter", gaben nach Spielschluss aber auch zu, die Szene nicht noch einmal genauer gesehen zu haben. Im Netz wurde dagegen die Richtigkeit der Entscheidung von vielen angezweifelt. Dem stimmte auch Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe zu.

Auf der anderen Seite - wenn man auf Foul entscheidet - hätte man aber auch durchaus über eine Rote Karte diskutieren können. Der Angriff von Meunier als letzter Mann ging schließlich nicht zum Ball.

Lille-Präsident Olivier Letang sah das völlig anders. Der 52-Jährige erhob sogar Befangenheits-Vorwürfe gegen den Schweizer Schiedsrichter Sandro Schärer. "Für mich ist es kein Foul. Das ändert das gesamte Spiel", meinte Letang zunächst in der Mixed Zone.

Olivier Letang
Olivier Letang / Xavier Laine/GettyImages

"Als es um die Bestimmung des Schiedsrichters ging, sah ich, dass er Deutsch-Schweizer ist. Das fand ich schon ziemlich speziell. In der Halbzeitpause hat er mit den Dortmunder Spielern ausschließlich auf Deutsch gesprochen", deutete Letang seine Zweifel an der Unparteiilichkeit von Schärer zumindest an. Der ehemalige PSG-Sportchef (2012-17) bezog sich auch auf zwei Szenen von BVB-Verteidiger Waldemar Anton, der seiner Meinung nach mit Gelb-Rot hätte vom Platz fliegen müssen. Anton habe "das gleiche Foul wie in der ersten Halbzeit in der zweiten Halbzeit gemacht. Er bekommt einmal die Gelbe Karte, das andere Mal aber nicht", kritisierte Letang.

Anton blieb auf dem Platz und wurde in der 72. Minute für Ramy Bensebaini ausgewechselt. Wohl auch eine Vorsichtsmaßnahme von Kovac.


feed