Fälschliche Transfersperre? Köln prüft Schadenersatz

Die Transfersperre gegen den 1. FC Köln wurde im Dezember vorzeitig aufgehoben. Ein Indiz für Unschuld? Der Zweitligist prüft in jedem Fall möglichen Schadenersatz.
Der 1. FC Köln prüft Schadenersatz
Der 1. FC Köln prüft Schadenersatz / Pau Barrena/GettyImages
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Vor rund einem Jahr wurde offiziell, was Fans und Verantwortliche längst befürchtet hatten: Der internationale Sportgerichtshof CAS bestätigte die von Fußballweltverband FIFA verhängte Transfersperre gegen den 1. FC Köln, der daraufhin zwei Transferperioden lang keine neuen Spieler verpflichten durfte. Auslöser war die Verpflichtung des slowenischen Jugendspielers Jaka Cuber Potocnik, der seinen Vertrag bei Olimpija Ljubljana einseitig gekündigt und nur einen Tag später beim Effzeh unterschrieben hatte.

FIFA und CAS erkannten darin einen unrechtmäßigen Vertragsbruch des Jugendspielers mit seinem Jugendklub und eine Mitschuld des 1. FC Köln, weshalb die Transfersperre als Strafe ausgesprochen wurde. Am 05. Dezember 2024 wurde diese jedoch drei Wochen früher als geplant aufgehoben, womit die Kölner theoretisch schon im Dezember wieder vertragslose Spieler unter Vertrag hätten nehmen können. Nach Angaben des Zweitligisten war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes aus dem Oktober in einem anderen Transferstreitfall um Ex-Real-Madrid-Profi Lassana Diarra Hintergrund dieser vorzeitigen Aufhebung.

In gewisser Weise darf sich der 1. FC Köln also in dem Gedanken bestätigt fühlen, zu Unrecht mit einer Transfersperre belegt worden zu sein - weshalb die Verantwortlichen in Müngersdorf nun auch prüfen, ob Schadenersatz möglich ist. Schließlich wurde der Verein speziell im vergangenen Sommer nach dem Abstieg aus der Bundesliga hart von der Transfersperre getroffen. "Das ist unsere Pflicht", sagt Geschäftsführer Philipp Türoff nun im Interview mit dem GEISSBLOG.

"Wenn es Ansprüche geben könnte, die rechtmäßig sind, müssen wir uns darum kümmern. Wir loten die Dinge gerade aus und bereiten sie vor. Sollte es aussichtsreich sein, würden wir um Schadenersatz kämpfen", kündigt das Kölner Oberhaupt an. Doch wie realistisch ist es überhaupt, dass es zu einer Schadenersatzzahlung kommen könnte? Türoff meint: "Jeder würde intuitiv empfinden, dass da ein Schaden entstanden ist. Das prüfen wir jetzt juristisch und lassen es bewerten. Sollten wir erkennen, dass der FC finanzielle Ansprüche hat, werden wir diese geltend machen."

So oder so: Die Transfersperre wird den 1. FC Köln wohl noch einige Monate beschäftigen - auch wenn Türoff den Blick nun gerne nach vorne richten und auf dem Transfermarkt wieder angreifen würde. Zumindest die richtigen Lehren sind jedoch gezogen: "So etwas wird uns sicher nicht noch einmal passieren, auch wenn die Verarbeitung noch immer nicht völlig abgeschlossen ist. Ich denke noch immer viel darüber nach, wie alles gelaufen ist und was man hätte anders machen können. Das hat uns zwei Jahre beschäftigt und es wird noch dauern, bis wir die Akte völlig schließen können."


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