Experte schlägt Alarm: FC Bayern droht "vergiftete Stimmung"
Von Franz Krafczyk

Auf den ersten Blick kann man dem FC Bayern zu den vielen Vertragsverlängerungen mit Stars wie Jamal Musiala, Joshua Kimmich oder Alphonso Davies nur gratulieren. Doch so wichtig die Unterschriften aus sportlicher Sicht auch gewesen sein mögen, erfolgten sie alle zu einem hohen Preis, durch den sich der deutsche Rekordmeister womöglich in eine gefährliche Lage gebracht hat.
"Im Moment ist der Verein schwach. Der Aufsichtsrat und der Sportvorstand sind zu oft unterschiedlicher Meinung", kritisierte Didi Hamann bei der TV-Sendung 'Sky90' am Sonntag mit Blick auf das Gehaltsgefüge. "Auf dem Rücken dieses Streits haben Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies Gehälter bekommen, die astronomisch sind. Sie stehen in keinem Verhältnis zu dem, was die Spieler wert sind", bemängelte der Ex-Profi.
Hamann zog dabei Trent Alexander-Arnold und die Gerüchte über einen Wechsel zu Real Madrid als positiveres Beispiel heran: "Alexander-Arnold hat alles gewonnen und ist jetzt 26 Jahre alt, also im besten Fußballalter. Doch selbst Florentino Pérez (Präsident von Real Madrid; Anm. d. Red.) sagte ihm vor einigen Monaten: 'Du kannst gerne zu uns kommen. Aber nur zu unseren Bedingungen. Wenn du mehr Geld verdienen willst, musst du entweder in England bleiben oder woanders hingehen.'" Laut Medienberichten soll TAA bei Real rund 15 Millionen Euro pro Saison bekommen.
Hamann scharf: Auch Musiala "mit Geld zugeschüttet"
Im Gegensatz zur Situation in Madrid würden die Stars in München "mit Geld zugeschüttet werden, die es zum Teil nicht wert sind". Damit meint Hamann sogar Musiala, welcher "der drittbestbezahlte Spieler der Welt - hinter Kylian Mbappe und Erling Haaland" - sei. Die Gehälter in Saudi-Arabien dürfte der Experte bei dieser Aussage wohl kurz vergessen haben.
Der 51-Jährige nahm vor allem die beiden sportlichen Verantwortlichen der Bayern, Christoph Freund und Max Eberl, in die Pflicht: "Es sind Dinge durchgewunken worden, die man nicht hätte durchwinken dürfen. Über die Position des Sportdirektors wird am Ende der Saison sicher diskutiert werden. Die Sache wird nicht einfacher."
Hamann sieht die Gefahr, dass sich die jüngsten Deals in Zukunft auch auf weitere Verhandlungen mit anderen Spielern auswirken werden. "Alle Berater sprechen ja untereinander. Die wissen genau, was Davies oder Musiala mit ihren neuen Verträgen verdienen. Wie soll dann das Gehaltsgefüge zurückgefahren werden? Was eher passiert, ist, dass es eine vergiftete Stimmung gibt", befürchtete der TV-Experte.
"Irgendwann verdient Musiala mit einem alten Vertrag 25 Millionen Euro und die Neuen zehn oder zwölf Millionen. Das wird nicht funktionieren. Sie haben sich in eine Situation manövriert, die sie noch die nächsten Monate und Jahre begleiten wird", prognostizierte Hamann.
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