Europa & DFB-Team: Reitz will groß träumen und verrät das Gladbacher Erfolgsrezept
Von Hendrik Gag

Rocco Reitz spielt mit Borussia Mönchengladbach eine überraschend starke Saison. Nach 28 Spieltagen liegt die Fohlenelf auf Platz sechs der Bundesliga-Tabelle, die Qualifikation für das internationale Geschäft ist möglich. "Ich sage bewusst: Man darf nicht zu klein träumen, ich will ganz hoch hinaus!", erklärt Reitz im Interview mit der Sport Bild.
Beim Gedanken an mögliche Spiele im Europapokal kommt der Mittelfeldspieler ins Schwärmen: "Unter der Woche irgendwo hinzufliegen, bei Flutlicht in vollen Arenen zu spielen und dabei unsere Fans glücklich zu machen - das sind meine Träume", verrät der Youngster, der aber auch weiß, dass es schwer wird, dorthin zu kommen: "Nur wenn wir Woche für Woche so weitermachen, wird es am Ende ganz automatisch gut aussehen."
Entscheidung pro Seoane der Schlüssel zum Erfolg
Dass die Borussia in dieser Position sein würde, hätten vor der Saison nur wenige für möglich gehalten. Die Kritik an Trainer Gerado Seoane war nach der enttäuschenden Vorsaison groß. Dass der Verein dennoch am Schweizer festhielt, ist für Reitz einer der Gründe für den Aufschwung: "Der Fußball ist so schnelllebig geworden, dass viele Dinge schon nach kurzer Zeit infrage gestellt werden, wenn es mal nicht gut läuft. Gerardo Seoane und wir haben die Möglichkeit bekommen, uns immer besser kennenzulernen und Routinen entwickeln zu können, das zahlt sich jetzt aus."
Hinzu kommt, dass die Fohlen eine neue Qualität im Spiel gegen den Ball entwickelt haben. "Der Hauptaspekt ist für mich die Defensive. Wir sind viel stabiler geworden. Eine 1:0-Führung wie zuletzt gegen Leipzig hätten wir vergangene Saison womöglich nicht in einen Sieg verwandelt. Dieser Wille, zu hundert Prozent das Tor zu verteidigen, ist in uns allen gewachsen", sagt der 22-Jährige.
Reitz träumt von der WM
Im Sommer durfte Reitz an der Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaft zur Heim-EM teilnehmen. Bundestrainer Julian Nagelsmann gab mit ihm und Brajan Gruda zwei U21-Nationalspielern die Chance, schon einmal bei der A-Elf reinzuschnuppern. Ein Zeichen, dass Nagelsmann Reitz als zukünftigen Nationalspieler sieht.
Der Gladbacher selbst will auch in puncto DFB-Team nicht zu klein träumen. "Jeder, der für sein Land spielen möchte, denkt an die WM, das ist doch klar", schielt Reitz auf ein Ticket in die USA, Mexiko und Kanada 2026. Zurzeit scheint eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft jedoch kein Thema zu sein: "Julian Nagelsmann hat sich bei mir bedankt, dass ich dabei war. Ich habe in dem Moment gedacht: 'Hoffentlich sieht man sich bald wieder.' Aktuell habe ich keinen Kontakt zu ihm, nur zu U21-Trainer Toni Di Salvo."
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