Erfolgsfaktor Transferarbeit: SGE-Sportdirektor gibt tiefe Einblicke
Von Oliver Helbig
Eintracht Frankfurt hat sich in den letzten Jahren zu einem der stabilsten Vereine der Bundesliga entwickelt - sportlich wie finanziell. Dass das eine das andere bedingt und bei der SGE Hand in Hand geht, ist allerdings keine Selbstverständlichkeit. Dahinter steckt viel Liebe zum Detail und harte Arbeit hinter den Kulissen. Auch nach der erfolgreichen Anfangszeit unter Entscheidungsträgern wie Fredi Bobic und Ben Manga oder Trainer Adi Hütter ging es mit den Adlern stetig bergauf.
Besonders auffällig bei der Eintracht: In Frankfurt entwickelt man mit großer Regelmäßigkeit Spieler, die eher unter dem Radar flogen oder allenfalls zu den Mitläufern im Profigeschäft zählten, zu absoluten Topspielern, die dann auch noch viel Geld in die Kassen der Hessen spülen. Ante Rebic, Filip Kostic, Luka Jovic, Randal Kolo Muani oder Willian Pacho, um nur einige zu nennen. Doch was ist das große Geheimnis der SGE und wie schafft man es immer wieder, die passenden Juwelen auf dem Transfermarkt zu finden und diese dann auch noch gewinnbringend weiterzuentwickeln? Sportdirektor Timmo Hardung gab im Doppelpass auf Sport1 einen Einblick in die Arbeit der Frankfurter die zum einen sportlichen Erfolg bringen aber die Adler auch zu Rekordeinnahmen und Rekordgewinnen führten.
"Enorme Leidenschaft"
"Der Rahmen von Eintracht Frankfurt ist diese enorme Leidenschaft. Wenn du dich da als Funktionär oder auch als Spieler zu hundert Prozent darauf einlässt, wenn du wirklich mit Freude, mit Stolz, mit allem was du hast, dieses Trikot trägst dann kannst du bei Eintracht Frankfurt über dich hinaus wachsen", erklärte Hardung die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung bei der Eintracht.
Natürlich kann nicht jeder Transfer eine so positive Entwicklung nehmen wie derzeit beispielsweise Omar Marmoush, aber diejenigen, die das nötige Talent mitbringen, können in Frankfurt große Karriereschritte machen, wenn die entsprechende Bereitschaft vorhanden ist. "Das kann natürlich nicht jeder Spieler, weil manche Spieler sind von der Qualität her so ein Stück weit gedeckelt, aber wenn wir eben Spieler haben die hohes Potenzial haben und die sich auf die Art und Weise wie du in Frankfurt als Fußballprofi trainieren musst - wie du spielen sollst - wenn du das annimmst dann glaube ich hast du in diesem Umfeld eine Chance zu wachsen", erklärte der Sportdirektor mit großer Überzeugung.
Kaderzusammenstellung
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Eintracht ist auch die richtige Zusammenstellung des Kaders, die es dem Trainer ermöglichen soll, optimal auf die anstehenden Aufgaben reagieren zu können. Hardung erklärt: "Wir versuchen unseren Kader bestmöglich breit aufzustellen, mit ganz verschiedenen Stärken und Profilen um dem Trainer freie Hand geben zu können wie er die Jungs aufstellen und trainieren möchte."
Auf alles vorbereitet sein
Doch wie einst bei Ante Rebic, Luka Jovic, Filip Kostic birgt die gute Arbeit der SGE immer auch das Risiko, Leistungsträger zu verlieren. Auch bei Spielern wie aktuell Torjäger Marmoush oder Sturmpartner Ekitike droht ein solches Szenario am Ende der Saison. Zwar bringen Verkäufe von Leistungsträgern auch immer viel Geld ein, doch rein sportlich beginnt die harte Arbeit jedes Mal von vorne. Unvorbereitet geht man bei der Eintracht aber nicht in die Zukunft. "Die tägliche Arbeit ist grundsätzlich immer auf alles mögliche vorbereitet zu sein", versicherte Hardung mit Blick auf erneut mögliche Verluste von Star-Spielern.