Enthüllt: Das Geheimnis von Gladbach-Shootingstar

Borussia Mönchengladbach schnuppert 2024/25 wieder am europäischen Geschäft. Auch, weil ein vermeintlicher Millionenflop endlich liefert.
Nathan Ngoumou
Nathan Ngoumou / Stuart Franklin/GettyImages
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Ganze acht Millionen Euro nahm Borussia Mönchengladbach im Sommer 2022 in die Hand, um Nathan Ngoumou vom FC Toulouse loszueisen. Der damals 22-jährige Franzose sollte das Flügelspiel der Fohlenelf beleben, blieb allerdings lange hinter den Erwartungen zurück. Lediglich ein Treffer in 21 Pflichtspieleinsätzen stand nach der Debütsaison 2022/23 zu Buche.

Mit einem Tor beim spektakulären 4:4-Unentschieden am ersten Spieltag der Saison 2023/24 gegen den FC Augsburg egalisierte Ngoumou diesen Wert in seinem zweiten Jahr bei der Borussia gleich zu Saisonbeginn, schürte damit Hoffnung auf den Durchbruch. Auch unter dem neuen Trainer Gerardo Seoane blieb dieser im weiteren Verlauf der Saison jedoch aus, der Flügelstürmer pendelte vielmehr zwischen Bank und Startelf.

Dieses Bild wiederholte sich auch in der Hinrunde 2024/25 und als die Borussia im Winter dann plötzlich um die Dienste von Jan-Niklas Beste warb, schien die Zeit Ngoumous am Niederrhein endgültig gezählt. Die Verpflichtung Bestes scheiterte jedoch, der SC Freiburg bekam den Zuschlag. Nachtrauern dürfte dem aktuell allerdings kein Gladbach-Fan, denn Ngoumou drehte seither so richtig auf. Beginnend mit dem 2:1-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart machte der Franzose alle zurückliegenden fünf Bundesliga-Spiele von Beginn an, erzielte dabei zwei Tore und legte gegen Union Berlin zudem das vorentscheidende 2:0 durch Tim Kleindienst auf.

"Nathan hat inzwischen ein ganz anderes Auftreten, das sieht man auch im Training. Das Zusammenspiel mit seinen Nebenleuten klappt auch von Woche zu Woche besser. Und er ist einer, der uns mit seinen tiefen Läufen extrem guttut", lobte Cheftrainer Seoane zuletzt folgerichtig.

Doch wie kam es zu dieser überraschenden Leistungsexplosion? Viel hängt mit der Verletzung von Franck Honorat zusammen, der die rechte Außenbahn zuvor belegte. Nachdem ein Experiment mit Mittelstürmer Tomas Cvancara scheiterte, durfte Ngoumou aufgrund mangelnder Alternativen mehrmals in Folge spielen - auch nach etwas schlechteren Leistungen. Das half dem 24-Jährigen, endlich in den Flow zu kommen und Selbstvertrauen zu tanken.

"Ich habe mental sehr viel dazugelernt, bin jetzt viel stärker im Kopf. Und wenn man ein Spiel nach dem anderen machen kann, kann man seine Qualität natürlich viel besser zeigen", verrät Ngoumou gegenüber der Bild nun auch selbst. Bis Ende März wird Honorat wohl noch ausfallen, bis dahin will Ngoumou weiterhin Eigenwerbung betreiben. "Ich muss meine persönlichen Statistiken mit Toren und Vorlagen verbessern, um noch wichtiger für die Mannschaft zu werden", weiß er.

Die nächste Chance dazu bekommt er bereits am kommenden Freitagabend (07.03.). Dann trifft die Fohlenelf zuhause im richtungsweisenden Bundesliga-Spiel auf den Tabellenvierten Mainz 05.


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