Einspruch gegen Theate-Sperre abgelehnt: So reagiert der Eintracht-Verteidiger
Von Lennart Sörnsen
Die Entscheidung ist gefallen. Arthur Theate bleibt für das nächste Bundesligaspiel gesperrt. Der Belgier hatte im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Union Berlin die Gelb-Rote Karte gesehen und war des Feldes verwiesen worden. Die Entscheidung von Schiedsrichter Harm Osmers hatte allerdings für heftige Diskussionen gesorgt. Denn Theate war in der Szene zuvor selbst gefoult worden. Gegen die folgende Sperre hatte die Eintracht daher Einspruch eingelegt - ohne Erfolg.
Das teilte das DFB-Sportgericht am Dienstag mit. Eine Entscheidung, die Fragen aufwirft. Schließlich hatte der VfB Stuttgart vor wenigen Wochen in einem sehr ähnlichen Fall eine Sperre für Atakan Karazor abwenden können. Diesmal fiel die Entscheidung anders aus. Stephan Oberholz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, erläuterte anschließend die Entscheidung und erklärte den Unterschied zum Vorfall bei Karazor. "Es handelt sich vorliegend um eine Tatsachenentscheidung, die grundsätzlich verbindlich ist. Anders wäre es nur bei einem offensichtlichen Irrtum, also bei einer ohne jeden Zweifel unrichtigen Entscheidung. Das ist hier, anders als im Fall des Stuttgarter Spielers Karazor, nicht der Fall."
Eine durchaus merkwürdige und inkonsequente Auslegung, da sich die Szenen bei Karazor und Theate doch sehr ähnelten. Schon unmittelbar nach dem Platzverweis hatten sich die Frankfurter deutlich beschwert. Vor allem Theate selbst war kaum zu halten. Der Belgier wusste, dass die Entscheidung nicht korrekt war und ließ seinem Ärger beim Verlassen des Platzes mit einem Tritt gegen einen Stuhl freien Lauf. Auch auf X (ehemals Twitter) reagierte Theate nun mit Unverständnis auf die Entscheidung des Schiedsgerichts. Der 24-Jährige kommentierte das Urteil lediglich mit drei Clown-Emojis und machte damit unmissverständlich klar, was er davon hält.
Auch der Trainer des Abwehrspielers, Dino Toppmöller, kommentierte die Entscheidung am Dienstag, hielt sich aber im Vergleich zu seinem Spieler zurück. "Wir müssen das ohne Emotionen akzeptieren", sagte der 43-Jährige knapp.
Die Platzverweise gegen Karazor und Theate hatten zudem eine Grundsatzdiskussion über den VAR ausgelöst. Schiedsrichter Sven Jablonski selbst hatte nach der Fehlentscheidung gegen Karazor den Wunsch geäußert, auch bei Gelb-Roten Karten auf den Videobeweis zurückgreifen zu können. Die Eintracht selbst hatte sich wiederum nach einer Fehlentscheidung im Spiel gegen Bayer Leverkusen für die Abschaffung des Videobeweises in der aktuellen Form ausgesprochen. Zunächst hatte sich Sport-Geschäftsführer Markus Krösche für das Einführen von Trainerchallenges ausgesprochen, dann fand auch Axel Hellmann klare Worte. "Ich war am Anfang ein großer Fürsprecher des Videobeweises, mittlerweile bin ich ein großer Kritiker", stellte der Vorstandssprecher der Adler klar.
Weitere Eintracht-News lesen: