Eine Sache von Sekunden: So irre lief der Transfer von Michy Batshuayi ab
Von Hendrik Gag
Bis 20 Uhr am Montagabend hatten die deutschen Vereine Zeit, um ihre Wintertransfers unter Dach und Fach zu bringen. Danach schloss das Transferfenster und Spielerverpflichtungen sind erst wieder im Sommer möglich. Am stressigsten ging es vor Deadline wohl in Frankfurt bei der Verpflichtung von Stürmer Michy Batshuayi zu.
Der Bild zufolge lud die Eintracht erst um 19:59 Uhr und 43 Sekunden alle nötigen Dokumente bei TMS, dem Transfersystem der Fifa, hoch - 17 Sekunden vor Ende der Frist. Bei Verzögerungen im Upload wäre der Deal nicht mehr durchgegangen. Die Verantwortlichen mussten noch einige bange Momente ertragen, bis klar war: Alle Unterlagen kamen rechtzeitig an, Batshuayi darf in der Rückrunde das SGE-Trikot tragen.
Die Bild berichtet weiter, dass die Hessen den Deal am Mittag bereits abgeschrieben hatten. Galatasaray forderte acht Millionen Euro Ablöse für den Belgier - zu viel für die Eintracht. Doch dann tütete Gala den Transfer von Alvaro Morata ein und wollte Batshuayi plötzlich loswerden. Die Türken senkten ihre Forderungen deutlich, der Wechsel nach Frankfurt wurde wieder heiß.
Ab 16 Uhr nahmen die Klubs die Verhandlungen wieder auf. Die Gespräche, die sich im Normalfall über Wochen ziehen, wurden innerhalb von vier Stunden abgewickelt. Am Ende stand eine Einigung über eine Sofortablöse von drei Millionen Euro plus mögliche Bonizahlungen über eine halbe Million Euro.
Mit dem Spieler fanden die Frankfurter der Bild zufolge einen Kompromiss: Die Hessen boten Batshuayi einen längeren Vertrag an, ursprünglich wollte die SGE den Belgier bis 2026 an sich binden, nun hat er bis 2027 unterschrieben. Im Gegenzug verzichtete der Stürmer auf Gehalt.
Die Eintracht wird Batshuayis zweite Station in der Bundesliga sein. In der Rückrunde 2017/18 erzielte der Belgier sieben Tore in zehn Spielen für Borussia Dortmund. Die Frankfurter Fans werden darauf hoffen, dass er diese Quote reproduzieren kann. Und für alle Studenten bleibt die freudige Erkenntnis, dass es selbst im Millionen-Geschäft Profifußball manchmal nicht anders zugeht als bei der Abgabe einer Hausarbeit.
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