Einst als Mini-Messi geadelt: Was macht eigentlich Emre Mor?

Emre Mor galt einige Jahre vor Arda Güler als das ganz große türkische Talent, das die Fußball-Welt erschüttern sollte. Der Offensivspieler scheiterte aber beim BVB und konnte seine Laufbahn nie wieder so richtig in Schwung bringen.
Emre Mor ist keine große Nummer mehr.
Emre Mor ist keine große Nummer mehr. / Seskim Photo/MB Media/GettyImages
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Den Spitznamen "Mini-Messi" haben schon einige aufstrebende Talente bekommen. Wirklich gut gefahren sind die meisten damit aber nicht. Emre Mor ist dafür wohl das Paradebeispiel. Der kleine und wendige Offensivspieler schloss sich im Jahr 2016 als gefeiertes Talent dem BVB an. Knapp zehn Millionen Euro ließen sich die Borussen den damals 18-Jährigen kosten.

Schon schnell wurde klar, dass Mor wirklich außergewöhnlich gut kicken kann und mit seinem tiefen Körperschwerpunkt unangenehm zu verteidigen ist. Ebenso schnell wurde aber auch deutlich, dass der 1,69 Meter große Youngster körperlich einige Defizite verzeichnet. Zudem deutete sich an, dass er auch nicht den Kampfgeist und den unbedingten Willen, sich zu verbessern, mitbringt. Letztlich scheiterte der begnadete Techniker an seiner fehlenden Disziplin und Einsatzbereitschaft.

Mor absolvierte lediglich 19 Pflichtspiele für den BVB und erzielte dabei drei Scorer-Punkte. Bereits im Sommer darauf endete die Zusammenarbeit dann auch schon wieder. Mor wechselte zu Celta Vigo und die Borussen konnten immerhin ein Transfer-Plus von gut drei Millionen Euro einfahren. Glücklich wurde Mor allerdings auch in Spanien nicht. Zwar verließ er Celta Vigo erst im Jahr 2022, wurde in der Zwischenzeit aber dreimal ausgeliehen (an Galatasaray, Olympiakos und Fatih Karagümrük).

Mor lässt Talent nur kurzzeitig aufblitzen

Karagumrük sicherte sich im Sommer 2022 ablösefrei die Dienste von Mor, der als Leihspieler immerhin fünf Tore und drei Assists in der Süper Lig erzielen konnte. Fenerbahce wurde auf den einst so hoch gehandelten Mor aufmerksam und verpflichtete ihn für zwei Millionen Euro. Nach einer soliden Saison 2022/23 inklusive Pokalsieg wurde schon geschrieben, Mor sei "aus der Asche aufgestiegen". Doch dann kam der in Dänemark geborene Türke 2023/24 verletzungsbedingt kaum noch zum Einsatz. Seit dem Sommer 2024 kickt der inzwischen 27-Jährige auf Leihbasis für Süper-Lig-Aufsteiger Eyüpspor.

"Ich bin sehr glücklich, hierherzukommen. Ich habe eine neue Seite aufgeschlagen. Ich werde versuchen, das Beste für Eyüpspor zu tun. Ich möchte Eyüpspor dafür danken, dass der Klub mir die Möglichkeit gegeben hat, mich erneut zu beweisen", zeigte er sich im September bei seiner Begrüßung erwartungsfroh. Einen Einsatz hat Mor in dieser Saison allerdings noch nicht absolviert.

Mor kommt in der türkischen Nationalmannschaft auf 15 Einsätze, hat sein letztes A-Länderspiel allerdings im Jahr 2017 absolviert. Mor war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 20 Jahre alt. Alleine das steht eigentlich zusammenfassend für seine ganze Karriere. Nur kurzzeitig konnte er bei Karagumrük und Fenerbahce sein Talent nochmals aufblitzen lassen, dann verlief seine Laufbahn wieder im Sande. Ein großes Comeback ist nicht mehr zu erwarten.


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