Ein VfB-Coup ohne Hintertürchen: Warum es im neuen Hoeneß-Vertrag keine Ausstiegsklausel gibt
Von Simon Zimmermann

Sportlich läuft es für den VfB Stuttgart eher holprig. Die Stimmung beim amtierenden Vizemeister ist in der Länderspielpause dennoch bestens. Zum einen, weil der Klub für das Jahr 2024 Rekordzahlen präsentieren konnte. Zum anderen - und der noch viel größere Grund - Erfolgscoach Sebastian Hoeneß hat mit seiner Vertragsverlängerung bis 2028 ein klares Bekenntnis zum VfB abgegeben.
Der 42-Jährige, als heißeste deutsche Trainer-Aktie gehandelt, sieht sich weiterhin im Ländle an der Seitenlinie und will konstant europäischen Fußball nach Stuttgart bringen. Im neuen Vertrag scheint es keine Ausstiegsklausel mehr zu geben - was die Verlängerung als umso deutlicheres Statement auszeichnet.
Der beidseitige Verzicht auf eine Ausstiegsklausel soll im großen Vertrauensverhältnis der Bosse zu Hoeneß begründet sein. Und auch damit, dass man interne Unruhe um Wechselspekulationen vermeiden möchte. Vor seiner Verlängerung wurde Hoeneß bei zahlreichen Topklubs in Verbindung gebracht. In Leverkusen etwa als möglicher Alonso-Nachfolger. Und vor allem in Leipzig als Nachfolger von Marco Rose.
Gegenüber der Bild betont Sportvorstand Fabian Wohlgemuth: "Wir haben in den letzten zwei Jahren als Team einen echten Turnaround hingelegt, an dem Sebastian mit seiner Arbeit unbestritten enormen Anteil hat. Mit seiner Unterschrift haben wir jetzt den Grundstein für langfristige Stabilität auf einer Schlüsselposition gelegt - frei von Klauseln und Sollbruchstellen. Das war eine wesentliche Voraussetzung, um jetzt die nächste Stufe in der sportlichen Entwicklung des VfB zu zünden."
In dieser Saison soll in den letzten acht Spielen noch der Sprung in die Europapokal-Plätze gelingen. Nach 26 Spieltagen liegt der VfB auf Platz zehn, der Rückstand auf Platz sechs beträgt fünf Punkte, bis auf Rang vier sind es schon acht Zähler. Nach der Länderspielpause geht es mit zwei Auswärtsspielen in Frankfurt und Bochum weiter.
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