Ein echter Wandervogel: Was macht eigentlich Ex-Bayern-Star Douglas Costa?
Von Hendrik Gag

Als der FC Bayern 2015 Douglas Costa verpflichtete, schien es zunächst, als hätten die Münchener einen kommenden Superstar unter Vertrag genommen. Sage und schreibe elf Scorerpunkte (ein Tor und 10 Assists) steuerte der Brasilianer in seinen ersten sieben Bundesliga-Spielen für den deutschen Rekordmeister bei. Die Form der ersten Wochen sollte jedoch die Ausnahme bleiben, in den verbleibenden 27 Saisonspielen kamen nur sieben Scorer hinzu.
Bereits 2017 verließ der Flügelspieler die Säbener Straße wieder und wechselte auf Leihbasis zu Juventus Turin, in der abgelaufenen Saison war er in der Regel nur Joker geblieben. Auch in Italien kam nur selten der Glanz der ersten Bayern-Wochen auf - trotz einer guten Debüt-Saison (vier Tore und 12 Assists in 31 Serie-A-Spielen) und einem anschließenden festen Wechsel für 40 Millionen Euro Ablöse. In den folgenden zwei Spielzeiten traf der 31-fache Nationalspieler nur noch zweimal in der Liga, 2020 kehrte er dann überraschend nach München zurück.
2020/21 stand er als Leihspieler noch elfmal für den FC Bayern in der Bundesliga auf dem Platz, mit einem Tor und einem Assist und insgesamt gerade einmal 315 Minuten konnte er sich jedoch nicht für einen festen Transfer empfehlen. Sein Leihvertrag wurde noch vor Saisonende aufgelöst. Seitdem ist der Brasilianer zu einem echten Wandervogel geworden.
Profi auf vier Kontinenten
Seit seinem Abschied aus München 2021 hat Costa für vier verschiedene Vereine auf drei Kontinenten gespielt. Zunächst ging es zurück in die Heimat, sein Jugendverein Gremio Porto Alegre, für den er einst sein Profidebüt gab, nahm den Flügelspieler unter Vertrag. Es blieb jedoch bei einem kurzfristigen Intermezzo, nach rund neun Monaten folgte der Wechsel in die USA, zu LA Galaxy.
In Los Angeles blieb Costa rund zwei Jahre, im Januar ging es erneut zurück nach Brasilien, diesmal nach Rio de Janeiro zu Fluminense. Das Gastspiel im Maracana war jedoch nach noch kürzerer Zeit wieder beendet als seine Rückkehr zu seinem Jugendverein. Nach sechs Monaten einigten sich Klub und Spieler auf eine Vertragsauflösung. Immerhin: Mit Fluminense gewann Costa den Recopa Sudamericana, so etwas wie den südamerikanischen Supercup. Flumiense setzte sich gegen LDU Quito aus Ecuador durch, Costa kam in Hin- und Rückspiel von der Bank in die Partie.
Nach der Vertragsauflösung wechselte der ehemalige Bayern-Profi auf seinen insgesamt vierten Kontinent, er unterschrieb bei Sydney FC in Australien. Dort spielt er zurzeit eine verletzungsgeplagte Saison. Von 23 Ligapartien konnte Costa nur elf bestreiten, siebenmal stand er dabei in der Startelf. Sein Klub steht aktuell auf Platz sieben der Tabelle, insgesamt spielen 13 Mannschaften im australischen Oberhaus.
Besser sieht es in der AFC Champions League Two aus, so etwas wie der asiatischen Europa League. Für die hatte sich Sydney FC über den vierten Platz im Vorjahr qualifiziert. Durch zwei Siege (2:0 und 3:2) im Viertelfinale gegen den südkoreanischen Vertreter Jeonbuk Hyundai steht der australische Klub im Halbfinale. Douglas Costa stand in beiden Viertelfinal-Duellen in der Startelf und erzielte im Rückspiel in der vergangenen Woche den 3:2-Siegtreffer. Im Halbfinale geht es nun gegen die Lion City Sailors aus Singapur.
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